Man denkt ja immer, es trifft nur die anderen. Man selbst würde, ist das Kind erst mal da, natürlich niemals seine kinderlosen Freunde vernachlässigen, keine Konzerte mehr besuchen oder zunehmen. Dann aber ist das Kind da, man trinkt nicht mehr, man ist dauernd müde, und auf einmal vergehen zwei Jahre und man hat die kinderlosen Freunde nicht einmal gesehen. Es vergehen drei Jahre und man lädt sich nicht mehr zum Geburtstag ein, weil das ja auch etwas komisch wäre, wenn man sich sonst nie sieht, und wenn vier Jahre vorbei sind, das Kind kann allein essen, sich allein anziehen, allein auf Toilette gehen und allein spielen, bemerkt man, dass man seine alten Freunde vermisst.
Nach vier Jahren einfach wieder um die Ecke zu kommen, sieht natürlich auch komisch aus. Ich googele deswegen abends auf dem Sofa den alten, kinderlosen Freunden erst einmal hinterher. Wer was macht. Berufe. Wohnorte. Konzerte, auf denen sie waren, Bärte, die sie sich haben wachsen lassen, all das, und dann überlege ich mir, mit wem ich gern einmal wieder ein Glas Wein oder auch drei oder vier trinken würde, und wer sich freut, wenn ich mal wieder anrufe, und nehme mir vor, mich noch dieses Jahr wieder zu melden. Na gut: Noch diesen Winter.
Unsere kinderlosen Freunde interessieren mich kaum mehr. Die Frauen sind oft so wenig belastbar, dauernd krank und so mit ihrer Selbstbeschau beschäftigt, wie ich mal vor ewigen Zeiten. Und die Männer haben sich auch nicht so sehr weiter entwickelt. Mit Kindern gibt es einfach mehr zu erzählen. Man versteht sich.
Nanana, Paula – ich kinderlose Frau bin superbelastbar und habe ganz viele Freundinnen, die Kinder haben die mir alle ans Herz gewachsen sind.