Sehr, verehrte Damen und Herren, bedaure ich Ihnen mitteilen zu müssen, dass mein geschätzter Gefährte, der J., diesmal wohl wirklich versterben wird, denn – angemeldet von finsteren Mächten – wird der J., gemeinsam mit vier seiner Kollegen am 4. Juni dieses Jahres, an der Berliner Teamstaffel teilnehmen müssen, welche ihn fünf Kilometer durch den Tiergarten führen wird.
„Wieso ausgerechnet du?“, frage ich den aufgebrachten J. – „Die haben mich reingelegt.“, ächzt der geschätzte Gefährte. Fünf Kilometer sei gar nicht so wenig. Aus dem Stand, ohne vorheriges Training, sei dies jedenfalls nicht gut möglich, erst recht nicht vor den spottlustigen Augen der Kollegen.
Man werde üben müssen, höre ich den reichlich verdrossenen J. seine verschenkte Freizeit bedauern. Man werde nicht umhinkommen, sich längere Strecken zu Fuß und im Laufschritt durch die Parks der Stadt zu bewegen. Man werde höchstwahrscheinlich auf dem nassen Gras ausrutschen. Vielleicht werde man sich den Hals brechen. Möglicherweise auch nur den Knöchel. Man werde zu Boden sinken, und die weit über tausend Teilnehmer dieses größten Berliner Volkslaufs werden den J. tottrampeln, und unter den kränklichen Bäumen des Tiergartens wird dieser sein Leben aushauchen.
Der J. weiß es ganz genau.
Sollte der Posten des Witwentrösters noch vakant sein, würde ich mich über eine Berücksichtigung meiner Person sehr freuen.
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Hmm, in meinem Bekanntenkreis gilt ja als Lusche, wer noch nie einen Halbmarathon
(21 km) gelaufen hat 🙂
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Man muss es ja nicht gleich übertreiben, aber 5 km erscheint mir wirklich auch nicht
wild. Das lief ich früher nach durchzechten Nächten Sonntags morgens zur
Ausnüchterung.
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Oh, auf den Ruf eines wirklich harten Kerls legt der geschätzte Gefährte zumindest meiner Kenntnis nach, Frau Netbitch, keinen gesteigerten Wert. An fünf Kilometern, lieber Che, wird der gute Junge allerdings kaum versterben, so dass auch ein Witwentröster, verehrter Don, in nächster Zeit nicht zum Einsatz kommen dürfte.
Sollte dies wider Erwarten doch der Fall sein, werde ich die Welt dies natürlich wissen lassen.
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Lassen Sie sich lieber schon mal vorsorglich Pralinen schicken. Die helfen bestimmt auch gegen die Aufregung, falls Sie den geschätzten J. anfeuern müssen. Und falls er bei dem Lauf doch sein Leben in Ihren Armen aushaucht, werfen Sie ihm bitte in meinem Namen ein Blümchen hinterher.
oh, der arme. darf man zusehen? 😉