Erwartung

Bevor der Abend losgeht zu Fuß die Schönhauser Allee abwärts und in der Volksbühne auf weißen Plastikstühlen sitzen. „Das ist sonst immer auf der großen Bühne.“, sagt am Ende das Mädchen am Ausgang, als wir mittendrin gehen, weil man die Schauspieler weder sieht noch hört. Macht doch nichts, behaupten wir und laufen zurück, die Schwedter Straße hoch und sitzen ein, zwei Stunden bis es weitergeht, allein im Visite ma tente, trinken viel zu viel Crémant, erzählen uns kichernd Geschichten über andere Leute und uns selbst und prosten uns lachend zu auf die Jahre, die schon waren und noch kommen, lassen uns hochleben, als stünde das Beste noch bevor, und als warte die Stadt, die Nacht, dieses Leben mit Kelch und Fanfaren und wehenden Fahnen nur auf uns, und ganz besonders im kommenden Jahr.

8 Gedanken zu „Erwartung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie möchten einen Kommentar hinterlassen, wissen aber nicht, was sie schreiben sollen? Dann nutzen Sie den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken