Journal :: (Ende)

„Weißt du,“, sage ich zum J., „ich führe doch eigentlich eins der langweiligsten Leben der westlichen Welt. Morgens stehe ich auf, dann fahre ich arbeiten. Ich gehe jeden Mittag essen, meistens einmal die Woche Thai, einmal italienisch, einmal chinesisch, und ab und zu fliege ich durch die Gegend und verhandele mit Leuten irgendetwas, was von außen betrachtet vermutlich auch nicht so besonders spannend ist. Abends gehe ich irgendwohin.“

Sehr angenehm ist das so an und für sich. Ich habe keine essentiellen Sorgen, eine nette Familie, einen lustigen Freund, einen guten Job und mag die Stadt, in der ich lebe. Besonders aufregend aber ist das alles nicht, und die Dokumentation dieser doch etwas gleichförmigen Existenz beginnt mich gerade ebenfalls ein wenig zu langweilen, und bevor auch alle anderen Leute gähnen, wenn sie mein Blog ansteuern, ist für den Juli erst einmal Schluss mit dem Journal.

Es hat Spaß gemacht.

17 Gedanken zu „Journal :: (Ende)

  1. jetzt lese ich hier still seit einigen wochen und länger und mit begeisterung mit… und dann sowas…
    aber so sympathisch geschrieben, kann jedes einzelne wort nachvollziehen… und dennoch…. hoffe ich auf das „erst einmal“ und darauf, dass sie sich das nochmal überlegen…. auch ohne, dass das oben beschriebene leben in schieflage kommt.
    herzlichst und bedauernd und hoffend ro

  2. Schade, ich finde das Alltägliche gerade so aufregend und in Ihren Worten… aber natürlich steht es Ihnen frei über Ihr „langweiliges Leben“ zu verfügen, ich würde gerne wieder von Ihnen lesen.

    Dann..
    Es hat Spaß gemacht – wie so oft formulieren Sie es treffsicher.
    Danke.

  3. Ich finde Ihr Leben überhaupt nicht langweilig. Auch wenn ich nicht kommentierte, las ich Ihr Blog täglich. Ich werde weiter täglich gucken, ob nicht doch etwas zu lesen ist.

  4. „…… wenn sie mein Blog ansteuern, ist für den Juli erst einmal Schluss mit dem Journal.“
    Conclusio: danach gibt es eine Fortsetzung.
    Das sind Sie Ihrer Fan-Gemeinde schuldig, Frau Modeste!

    Und wenn Ihnen Ihr Journal Spaß gemacht hat, Ihre Leser hatten mit Ihren Lebensschilderungen und der amüsanten und farbigen Schreibweise ihre besondere Freude. Der Eintritt in Ihren Blog gehörte für viele auch bereits zum Tagesritual, für mich in der Regel als Tagesabschluss, sozusagen als Gute-Nacht-Küsschen.

    An dieser Stelle einmal ein lautes Danke!

    Nachdem bereits Fragmente seit Wochen in Schweigen verschwunden ist, wäre Ihr Abgang (Blog) äußerst bedauernswert, bei allem Verständnis für eine Pause, ein Atemholen.

    Und wenn Sie in stiller Stunde Zeit finden über das bisherige Leben, über Arbeit, Liebe, Sehnsüchte und Familie usw. nachzudenken, so bedenken Sie, dass es Tausenden ebenso ergeht. Das schließt nicht aus, einen radikalen Schritt zu wagen, nur ein kleines Schrittchen bleibt aber zuwenig.

    Um aufkommender Langeweile entgegenzusteuern würde ich anderen Personen einen Bewerbung im „Dschungel-Camp“ oder anderen Doku-Soaps empfehlen, Ihr geistiger Horizont schließt einen solchen Ratschlag allerdings aus. (Lesen Sie das bitte als Kompliment!)

    Wie immer Sie sich auch entscheiden, lassen Sie uns bitte nicht im Stich.

  5. Gute Güte, Damen und Herren Kommentatoren: Madame Modeste hat doch keineswegs das Ende ihrer Bloggerei an sich angekündigt, sondern nur das tägliche Journal eingestellt, mit dem sie unlängst erst begonnen hatte! Ich kann das gut verstehen: Anfangs macht so ein Experiment Spaß, dann gerät es zur Routine, schließlich wird das Verfassen eines täglichen Bulletins zur eher lästigen Pflicht. Ohne den selbstgebastelten Zwang zur täglichen Einlassung bloggt es sich letztlich wieder unbeschwerter und ich bin mir ziemlich sicher, daß es die Hausherrin hier ebenso sieht…

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