Journal :: 03.11.2010

Vor der Tür eine kurze Minute des Schrecks. Der Schlüssel passt nicht, die Tür geht nicht auf. Ratlos, ein wenig müde um kurz nach neun stehe ich vorm Eingang und überlege, was zu tun sein wird, wenn es dabei bleibt.

Noch vor einigen Jahren hätte ich Freunde angerufen und auf deren Couch übernachtet. Morgen hätte der J. mir den Schlüssel ins Büro geschickt, ganz unkompliziert wäre das gewesen, aber nun sitzen die Katzen hinter der verschlossenen Tür und haben Hunger. Ich kann nicht wegbleiben. Ich greife nochmals nach dem Knauf.

Auch beim zweiten Versuch hakt das Schloss. Einen Schlüsseldienst müsste ich wohl anrufen, der dann käme, mürrisch, wie es den Berliner Dienstleistern entspricht, und mit wegwerfender Geste die Tür öffnen würde und hielte die Hand auf. € 350 ohne Rechnung. € 420 mit.

Schließlich greift ein Nachbar nach der verschlossenen Tür. Die Haustür öffnet sich. Von innen drehe ich den Schlüssel noch einmal im Schloss, laufe die Treppen hoch und stehe im Flur, erleichtert und müde.

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