Mit einem Zug nach Westen

Auf einmal, nach Jahren, der Wunsch, Berlin zu verlassen. Auf keinen Fall aber: Irgendwo anders zu sein. Sich so schnell zu bewegen, dass einen keiner mehr sieht. Nichts als ein farbig pulsierendes Schwingen; ein hoher, sirrender Ton. Zwischen Wüste und Meer in einem engen Abteil, verschwitzt, inmitten stumpf brütender Fremder. Nicht gefragt zu werden und keinen zu fragen, wer wüsste auch, was. Nur das Rütteln von schadhaften Schienen, Staub und das Flackern von schmutzigem Licht.

Zwei Stunden vorm Ende der Welt dann am Wasser zu rasten. Grau muss es sein am Strand, und die Erde leicht wehend wie etwas, was keinen mehr trägt. Sich anzuvertrauen schließlich dann doch dem bleiernen, brackigen Wasser und immer weiter zu schwimmen bis es hell wird, gleißend, ach: großartig, glühend und unendlich still.

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