Kofferpacken

Ohne Kind ging Kofferpacken schnell. Ich brauchte meinen Pass, ein paar Kontaktlinsen und Tabletten, die ich für meine Schilddrüse nehme, und ansonsten stopfte ich Wäsche für ein paar Tage und ein zweites Paar Schuhe in einen Koffer. Ansonsten nahm ich mein Notebook und ein paar Bücher mit. Alles andere konnte man überall kaufen.

Mit Kind F. geht das nun nicht mehr. Vorbei sind die Zeiten der kleinen Koffer und knautschigen Taschen, denn Kind F. spuckt bisweilen große Mengen Milch und Brei. Deswegen braucht er viel mehr Anzuziehen als ich und ganz viele, ganz große Mulltücher, die verhindern sollen, dass er den J. und mich vollspuckt. Außerdem schläft der F. in einem Schlafsack, der also auch mit muss, ebenso wie ein kleines, zusammenklappbares Bettchen, das wie eine Tasche aussieht und mit dem man Kind F. auf auf Flüghäfen oder so ablegen kann. Wir nehmen nämlich keinen Wagen mit, sondern hängen das Baby dem J. vor den Bauch.

Leider ist das noch nicht alles. Kind F. ist überdies noch nicht stubenrein. Wir werden in San Francisco Windeln kaufen. Bis wir angekommen sind, braucht der F. aber viele, viele Windeln, Feuchttücher und Waschlappen. Das alles müssen wir mitnehmen.

Außerdem braucht der F. auch etwas zu essen. Seit zwei Wochen isst der F. nämlich auch Brei, und diesen Brei kochen wir selbst. Zu diesem Behufe habe ich eine Maschine gekauft, einen Dampfgarer nämlich, in den man lauter kleingeschnittenes Gemüse (oder was F. sonst noch so essen soll) hereintut, Wasser einfüllt, abwartet, bis die Maschine alles fertig dampfgegart hat, und dann den Behälter einfach umdreht und alles mixt. Mir kommt das irgendwie appetitlicher und frischer vor als fertige Gläschen, und Kind F. scheint es auch zu schmecken. Die Maschine muss also auch mit.

Außerdem brauchen wir Spielzeug. Wir brauchen eine Babydecke. Wir brauchen F’s Schnuller, wir brauchen zumindest eine ganz kleine Babyapotheke, wir brauchen … wir brauchen … wir brauchen.

Mit einer ganzen Karawane an Koffern sehe ich mich schon morgen nach Tegel fahren. Koffer und Taschen gestapelt in einem Kombi, ach was: In einem Lastentaxi fahren uns nach, aber vielleicht ist das auch alles Quatsch. Vielleicht braucht man auch mit einem Baby eigentlich nur ein ein bißchen Wechselwäsche, etwas zu Spielen, und alles andere kann man überall kaufen.

(Mal sehen, wie es aussieht, morgen abend.)

14 Gedanken zu „Kofferpacken

  1. Herzlich willkommen im Elterndasein!
    Aus diesem Grunde war ich froh, endlich ein Auto mein Eigen nennen zu können. Klappe auf und rein.
    Leider bräuchten Sie für Amerika ein Amphibienfahrzeug.

    Den Dampfgarer könnten Sie sparen, wenn dort Küche und kleiner Topf vorhanden, aber Mixer müsste dann wiederum auch vorhanden sein…Also doch mit…
    (Schön, dass Sie keine Gläschen füttern. Aber ich sage Ihnen gleich, dass es dann auch nie in der Not mit Gläschen gehen wird. Der Inhalt des einzigen Gläschen, welches ich meiner Tochter aus einer Notsituation heraus einmal anbot, wurde mir angeekelt entgegengespuckt. Gnadenlos verwöhnt eben.)

    Ich wünsche Ihnen eine schöne Reise! Bin gespannt auf Ihren Reisebericht!

  2. Ich hielt uns ja damals für wahnsinnig, weil wir für eine Woche Italienurlaub mit dem damals 2 1/2 jährigen Fräulein Tochter einen Ford Mondeo Kombi komplett voll gepackt bekommen haben. Wohlgemerkt, mit 2/3 der Rückbank umgeklappt. Buggy, Kinderbett, Sonnenschirm, Windschutz, extrem viel Kleidung fürs Kind, Spielsachen, und irgendwo dazwischen ein kleiner Trolley mit den paar Elternsachen.

    Ansonsten: kann das Kind schon im Buggy fahren, nehmen Sie dringend einen mit. Ist viel wichtiger als so ein Kochmixdingsbums. Glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung. Bei 30 Grad einen Tag lang die Innenstadt von Florenz mit dem Kind vorm Bauch durchstreifen ist KEIN Spass gewesen, trotz aller Pausen und Wechsel zwischen Mama/Papa. Und die Windeln usw. wollen Sie nicht schleppen, sondern irgendwo dranhängen. Das gilt um so mehr, als SF ja eher nicht so flach ist.

  3. REPLY:

    Also einen Mondeo Kombi für eine Woche komplett vollzupacken, scheint mir auch heute noch wahnsinnig, aber das Darkmobil haben wir seinerzeit für zwei Wochen Kroatien auch gestopft wie eine Weihnachtsgans, als die Kleine anderthalb Jahre alt war. Ansonsten pflichte ich bei: Kinderwagen ist durch nichts zu ersetzen, das lernte ich vor allem in der Plitvicer Seenplatte, wo damit kein Durchkommen ist und ich die Lütte auf den Schultern durch den ganzen Nationalpark geschleppt habe.

  4. REPLY:

    Hat der F. gar nicht. Ich singe selbst. Das hört sich zwar deutlich schlechter an, aber ich bin so froh, dass endlich einmal einer zuhören muss, wenn ich singe … Ansonsten vielen Dank!

  5. REPLY:

    Danke, da hatte ich gar nicht dran gedacht. Wir haben die Maschine also nicht mitgenommen, sondern heute hier einen Blender gekauft. Es wird also sozusagen einheiisch püriert.

  6. REPLY:

    Sie haben mir ja richtig Angst gemacht! Glücklicherweise, der F. ist nicht wählerisch. Er hat sein Alnatura-Gläschen ebenso leergeputzt wie die guten selbstgekochten Breie.

  7. REPLY:

    Leider, der F. ist noch nicht ganz 5 Monate alt und sitzt noch nicht im Buggy. Wir tragen ihn in der Manduca. Insofern werden wir vemrutlich alle beide extrem kräftig zurückkommen.

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