Das mit der Ernährung, sagt die an sich total nette Mutter, sei ja so schwierig. In einem Buch stehe dies und in dem anderen das. Sie versuche seit Tagen, das Institut für Kinderernährung oder so wegen Tofu und Algen anzurufen, aber der Professor gehe einfach nicht ran.
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Natürlich erwarte sie nichts von dem Kurs, behauptet die eigentlich auch total nette Mutter und schaut ihren zehn Monate alten Sohn liebevoll an. Sie sei aber so verunsichert, da bringe sie es einfach nicht fertig, nicht hinzugehen. Sie fürchte nämlich in diesem Fall, dass sie ihrem Sohn nicht mehr in Augen schauen könne, wenn am Ende alle anderen Kinder gleich Muttersprachlern englisch parlieren würden, und nur ihr Kind spräche ausschließlich deutsch.
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Die X. übertreibe es allerdings ein bisschen, sind sich alle beide total netten Mütter auf der Parkbank neben mir einig. So habe jene doch tatsächlich geweint, als ihre Tochter bei dem Babykurs von dem warmen Kartoffelbrei gegessen habe, in den man sie gesetzt habe, damit sie jenen sinnlich erfahre. Die Tochter sollte nämlich bis zum 1. Geburtstag voll gestillt werden. Nun habe sie den Kartoffelbrei aber so gern gegessen, dass die Mutter sich zurückgestoßen fühle. Das sei natürlich ziemlich albern. Die Ängste einer anderen anwesenden Mutter könne man allerdings nachvollziehen. Schließlich war der Kartoffelbrei wirklich gesalzen, der Kinderarzt sei nicht da, und nun habe die Mutter halt Angst.
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Dass eine ihr vage bekannte Mutter die Bestechungskuchen für die Kitas von ihrer Putzfrau backen lässt, hält die wirklich extrem nette Mutter einer kleinen Tochter ebenfalls ohne Kitaplatzzusage für einen Skandal. Das, so sagt sie zornig, sollte man denen eigentlich mal stecken.
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Eigentlich bin ich total gern im Büro.
Ich feiere gerade…
Vielen Dank, Frau Modeste!
hach, wie gern les ich das im büro;-)
„Lasst mich durch – ich bin Mutter“. Nettes Buch, dürfte in die ähnliche Richtung gehen 🙂
Eigentlich verstehe ich Sie total gut. 🙂
In.den.Kartoffelbrei.gesetzt.damit sie.diesen.sinnlich.erfahre. Aha. Bitte wie?
Endlich klar, was bei mir schiefgelaufen ist. Kein Mensch hat mich in den Kartoffelbrei gesetzt, immer nur zwischen alle Stühle. Vielleicht fühle auch ich mich deswegen mittlerweile nur noch in Büros wohl.
(Nebenbei: ertappen Sie sich auch manchmal, wie sie halblaut vor sich hinschimpfen und all die bösen Wörter sagen, die sensible Mütter auf keinen Fall gesagt bekommen dürfen??)
Geschichten aus dem All!
Hochinteressant!
Wie haben Mütter zu anderen Zeiten oder in abgelegenen Gegenden ohne Kartoffelbrei ihre Kinder nur groß gekriegt?
Ich habe Tränen gelacht (auch, wenn man weinen möchte). Wo graben Sie solche Mütter aus? Herrlich. Hier ist es irgendwie spaßfrei.
typisch mitte/prenzlauer berg:
zuviel zeit, zuviel geld, zuwenige existenzielle probleme.
früher gingen die frauen dann afrikanisch trommeln,
jetzt wird das kind zum selbstobjekt.
„die eigene karriere geopfert.“
ich hoffe, daß die kiddis irgenwann blicken, daß mama zu ängstlich oder zu faul für die karriere war – und sie deshalb zum rennpferd gezüchtet wurden,
das für mami (& papi) die rennen läuft.
Ohne Kind wars literarisch besser. Wissen sie selbst.
REPLY:
50 Stunden Job, 50 Stunden Kind. Bleibt nicht viel übrig gerade.
war das
war das selbgemachter KaPü oder der aus der Tüte? Nicht, dass man sich da beim Einfühlen ein Trauma einfängt.
REPLY:
Tüte, fürchte ich. Die Kursleiterin wird ja nicht Hunderte von Kartoffeln geschält haben.
(So entstehen also Tütentraumata.)
REPLY:
Nicht falsch verstehen. Die 50 Stunden Kind sind allemal besser.