Gelangweilt in Dierckes Schulatlas herumzublättern, während vorn an der Tafel Herr F. monoton etwas über Landwirtschaft in der UdSSR schwadroniert. In Russland, höre ich, hungern die Leute, aber die Karten sind so bunt, so bunt, erzählen von Erzvorkommen und Bergen, Meeren, und wenn man nicht ganz genau hinsieht, kann man Scheiche sehe und Oasen, singende Frauen mit Krügen auf dem Kopf und melancholische, alte Indianer.
Wie schön das klang: Odessa. Luxor. Ätna, Bergamo. Eriwan und Dehli. So viele Geschichten staken in den kleinen, runden Punkten. Keine der Geschichten aber kannte der Herr F., und die Karten selbst hatten noch nichts zu erzählen, damals, als es das Internet noch gar nicht gab, irgendwann so ungefähr 1985.
Inzwischen ist das anders, denn zu den großartigen Dingen, die das Internet kann, gehört, dass man das machen kann: Die Frau Kitty hat eine Riesekarte eingerichtet voller Geschichten. Ich bin begeistert, befülle (gerade habe ich 2006 durchforscht und hochgeladen) und bewerbe: Hier ist es. Machen Sie mit.
Delhi, Frau Modeste, die indische Stadt heißt Delhi.
Danke für die Empfehlung! Ich bin auch am Tiefenschürfen und verlinke jeden Tag ein paar Einträge.
Eines muß ich aber ergänzen: Ohne den Grafen gäbe es das Projekt nicht. Wir haben ein paar Seifenblasen entwickelt und dann hat er es gebaut. Dann bin ich wieder eingestiegen mit testen und texten…
Ach Sie auch? Ich konnte stundenlang vor den Landkarten sitzen und mich wegträumen!
ich arbeite mich grad von außen nach innen;-)
Sehr feine Empfehlung. Mitgemacht und weitergegeben.
Ich habe hier noch einen schönen JRO Weltatlas von Joh. Roth sel .Ww. München 12 (die Werbung dazu konnte man früher noch an der Landsberger Straße sehen) aus dem Jahr 1954, in blauem Kunststoff gebunden, doppelt so groß wie einst der Diercke. Mit historischen Informationen, die man nicht mal mehr im Internet bekommt. Das Blättern darin ist mindestens so interessant, wie das Klicken durch Wikipedia.
REPLY:
Nicht nur Sie beide. Es geht übrigens auch ganz wunderbar mit einem Autoatlas.
REPLY:
Ooops.
REPLY:
Ohnehin ja ein sehr angenehmer Herr. Wir müssen mal wieder etwas zu viert oder sechst oder so machen.
REPLY:
Autoatlas. Schönes Wort. Meine Oma hatte immer einen im Seitenfach.
REPLY:
Ich mache gleich mal weiter mit 2007.
REPLY:
Das freut mich. Tolles Projekt.
REPLY:
Das kann ich mir vorstellen. Toll.
Interessant, werde mich gleich mal etwas mehr drüben umsehen.
REPLY:
Ich habe auch einen im Auto. Und der zerfledderte Vorgänger steht dann immer hier im Regal, bis ich einen neuen Autoatlas habe, dann kommt der aus dem Auto hoch.