Ich stelle mir das ja etwa so vor: Ich schlendere irgendwann im Januar aus der M 4, wende mich nach links, und dann: Pardauz. Einer alten Frau auf den Fuß getreten. Es knackt, die Alte schüttelt die Faust, ich entschuldige mich, aber zu spät: Man hat mich verflucht.
Zwei Tage später fange ich an zu husten. Der Husten hört gar nicht wieder auf, wird quälend für mich und für alle anderen auch, irgendwann kann ich morgens nicht mehr aufstehen, und schließlich bin ich zwei Wochen krank. Lungenentzündung.
Als ich wieder aufstehe, ist der Husten noch nicht weg. Leider sticht und spickt es auch immer noch so ein bißchen. Ich bin verspannt, sage ich mir, das geht schon wieder weg, aber da geht nichts weg. Statt dessen kann ich – inzwischen ist es ungefähr Mitte April – die Arme nicht mehr höher als bis zu den Schultern heben. Ich keuche schrecklich, meine Lunge fiept, aber an diese merkwürdigen Geräusche habe ich mich schon gewöhnt.
Weil auch mein Sohn F. keucht, schreibe ich das Ganze einem besonders fiesen Infekt zu. Wir gehen mehrfach zum Arzt. Nichts wirkt. Ich verschiebe Zahnarzttermine, weil ich dermaßen huste, dass der Bohrer vermutlich sonstwo landet, und irgendwann kapituliere ich. Wir fahren demnächst nach Griechenland. Da ist es warm und alles wird gut.
Als wir am Sonntag heimkehren, ist gar nichts gut. Okay, es ist besser, aber mein Rücken fühlt sich immer noch an, als seien die Muskeln mit einer dünnen Schicht aus Metall überzogen und entsprechend etwas unbeweglich. Ich habe auch einen Stein irgendwo rechts unten im Brustkorb, der ziemlich stört. Ich huste auch noch, und F. hustet auch.
Am Montag wird es dann fürchterlich kalt. Am Dienstag friere ich, am Dienstagabend sitze ich fröstelnd in der Wanne, und Mittwoch lege ich mich um acht ins Bett. Meine Nase läuft, ich huste, ich habe den warmen Jogginganzug an, den ich eigentlich das ganze Jahr noch nie beim Sport getragen habe, sondern nur im Bett, und denke nach. Wo die alte Frau wohl steckt. Und was ich ihr versprechen muss, damit sie den Fluch wieder aufhebt.
Üblicherweise gibt man den Erstgeborenen für die Aufhebung eines Fluchs, oder?
Na, dann bleibe ich doch lieber erkältet.
Als ob es einen universellen Imperativ gibt, dass nie einfach alles gut sein darf.
Oder wenn – nur sehr, sehr kurz….
Der göttliche Plan scheint keine Abteilung für Qualitätsmanagment zu haben.
Was den lieben Gott angeht, so haben sich da ja schon viele beschwert.
all das wiederfuhr mir zwischen märz und april. ganz ohne fluch und kind.
lungenentzündung, danach rippenfell, irgendwo dazwischen auch die bindehaut …
krankheitsgeschichten sind langweilig, wenn man sie nicht gerade selber erlebt.
gute besserung.
So langsam langweilt meine Krankengeschichte sogar mich selbst.
Oh je, das erinnert mich an die dauererkälteten Jahre mit unserem inzwischen großen Kleinen. Und ich Rindvieh hatte auch noch beschlossen, einige Impfungen aus biologisch-dynamischen Gründen wegzulassen. Die Folgen: Keuchhusten der ganzen Familie, Mama und Papa haben damals 6 Monate lang gehustet. Masern und in der Folge eine schwere Lungenentzündung des Kleinen etc..
Was uns Großen wirklich half, wenn die Symptombehandlungen der diversen Dres. nichts nützten: Vitamine, die der Körper zur Abwehr benötigt: Vitamin C (für zwei € in Pulverform aus der Apotheke, zwei halbe Teelöffel jeden Tag), Vitamin D (Vigantoletten, 1000der mindestens eine pro Tag, oder jeden Monat einmal nach Griechenland fahren), Zink (testhalber ein paar Wochen lang, gibt’s auch zusammen mit C in „CeTeBe“ z.B.).
Gute Besserung und vor allem guten Nerven!
Oje. Ich hoffe, das bleibt uns erspart. F. ist immerhin gegen alles Mögliche geimpft, so dass zumindest das uns nicht blühen sollte.
@erphschwester: mir ist auch genau das gleiche passiert zuerst eine Lungenentzündung und danach aber auch das Rippenfell dran. Ich lag insgesamt sieben Wochen lang flach und konnte fast gar nichts mehr machen!
Zu dieser Zeit habe ich mich leibhaftig etwas verflucht gefühlt!
Mögen Sie verraten, wie Sie den „Fluch“ zwischenzeitlich losgeworden sind?