Es sei, sagt der Mann hinter dem Air Berlin-Schalter in Tegel, leider ausgebucht, und schiebt bedauernd die Unterlippe nach vorn. Oje, sage ich und betrachte betrübt meinen kleinen Kerl. Bis Bangkok mit Kind auf dem Schoß wird kein Spaß. Der F. ist nämlich noch keine zwei und hat deswegen keinen eigenen Sitz. Immerhin kostet sein Flug deswegen aber auch nichts.
Dann aber sitzen wir doch bis Abu Dhabi in der ersten Reihe und der F. steht, sitzt oder liegt meistens vor uns. Da ist nämlich noch ein bisschen Platz, weil vor uns eben die Wand und keine zweite Reihe steht. Bis auf den fetten Kerl neben mir ist deswegen alles gut. Auf dem Anschlussflug mit Etihad von Abu Dhabi nach Bangkok bittet die Stewardess die Leute hinter uns, bei denen noch was frei ist, mit uns zu tauschen. Da sitzen wir dann, eine ganze Reihe für uns, und der F. schläft auf gleich zwei Sitzen zwischen uns in der Mitte. Auf dem letzten Teilstück nach Koh Samui mit Bangkok Airways bekommen wir einen eigenen Sitz für den F., stets erhält auch der F. etwas zu essen und sogar ein eigenes Baby Kit mit Spielzeug und Lätzchen, und ich schwöre mir im Stillen, nie wieder Lufthansa zu fliegen, die auf dem Weg von und nach Menton im September für den F. weder Platz noch ein eigenes Essen hatten, weil wir das ja auch nicht bezahlt hatten. Die Stewardess damals füllte schon das Trinkfläschchen sichtbar ungern. Kurz fällt mir noch der Bekannte ein, der letztes Jahr mal auf eine längere Reise Business mit der Lufthansa fliegen und seine zwei Kinder mitnehmen wollte. Die Reaktion bei der Frau hinterm Schalter sah Entsetzen wegen der armen Geschäftsreisenden schon ziemlich ähnlich.
Wenn Du meinst, dass du dir das leisten kannst, Lufthansa, verabschiede ich mich für vermutlich alle Zeiten. Neben mir torkelt der F. dem Gepäckband in Koh Samui entgegen, und todmüde lassen wir uns zum Imperial Boathouse fahren.
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