Montag, 13. Juli

Als ich aufbreche, zieht der Himmel sich zu. Die Himmel schichten sich aufeinander, werden dicker, fleischiger sozusagen, schwer, lassen dunkelgraue Bäuche bis auf die Frankfurter Allee hängen, und als ich kaum beim Kino angekommen bin, brechen sie auf und es fängt an zu schütten. Zehn Minuten später bin ich bei der Kita und klatschnass bis auf die Haut.

Den ganzen Abend trage ich die nassen Kleider schwer und unangenehm klebrig mit mir herum. Von der Kita zurück bis ins Büro. In Köpenick im Garten mit den Kollegen. Abends im Taxi heim, und erst um elf, hundemüde und leise fröstelnd, pelle ich mir das rote Kleid vom Körper, lege mich feucht, kalt und aufgequollen ins Bett und lese noch fünf, sechs Seiten, bis ich schlafen muss: Valerie Fritsch, Winters Garten, und stelle mir vor, dass es so wie heute regnet, wenn die Welt wirklich untergeht, und ich mittendrin.

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