Aber als ich auf der anderen Seite der S-Bahn stehe, kommt die Tram doch erst in 15 Minuten, und der Rotwein aus dem Burgenland schwappt in meinem Kopf hin und her, als würde es so stürmen wie letzte Woche, als es ganze Bäume mit Wurzeln aus der Erde riss, und die Hexen der Stadt fielen allesamt von den Besen.
Heute nacht aber weht ein milderer Wind. Am Litfaßplatz drehen sich ein paar welke Blätter in gelb und rot im weichem Scheine der Laternen. Im Wartehäuschen sitzt ein ganz junges Paar, so jung, dass man meinen möchte, es müsste seit Stunden zuhause sein, aber hier ist Berlin, und wann lebt man mehr als in Nächten.
Zwischen den Schienen der Tram pickt ein Rabe nach Krümeln und kehrt erst am Morgen zu Odin zurück. Durch die Straßen der Stadt streichen Wölfe. Doch ich, ich wehe die Straßen entlang, glücklich von Himmel und Nacht, und mehr Windsbraut, sagen die Hexen: als jede von uns.
Hui, was für ein schöner Text kommt da vorbei geweht…
So ist der Herbst: Die Tage sind zu dunkel, aber die Nächhte sind lackschwarz und stürmisch und die ganze Veranstaltung wert