Am Feldrain, für immer

Auf dem Weg zur Boulangerie, den F. an der Hand, die Pflanzen am Wegrand benennen, Schafgarbe hier, Stechginster dort, und hier nickt über einer kleinen, lila blühenden Distel der Hafer, den es wohl hierhin geweht hat, wer weiß schon von wo. Stumm sprießt hinter dem Feldrain der Mais.

Mitten auf dem Feld steht ein Hünengrab auf einem kleinen Hügel. Hier haben sie, sage ich dem F., einmal einen Häuptling zu Grabe getragen, und male ihm aus, wie es einmal zugegangen sein könnte, wenn ein Anführer starb. Vielleicht war dort hinten, wo es einen Bachlauf gibt, das Dorf. Vielleicht grasten hier Ziegen und Schafe. Vielleicht wird auch unsere Welt einmal so vorbei sein wie diese, aber auch nach dem Ende der Welt werden die Mütter den Kindern den Ackersenf zeigen, vorm Aronstab warnen und vom Löwenmäulchen erzählen, das „Nein“ heisst und so gern ja sagen will.

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