Nicht weh

Aber heute nacht warst du sehr weit weg, und es war so dunkel wie selten. Es war warm um dich herum, es regnete die ganze Zeit, und der Boden hob und senkte sich, als arbeitete unter der Oberfläche etwas, das nach oben wollte, zu dir.

An den Wänden gab es keine Schalter und dein iPhone war weg. Jemand griff nach deiner Hand, du strichst über eine schmale, nackte Schulter, jemand ging dir verloren, kam wieder zurück. Hab keine Angst, sagtest du und deine Stimme hallte laut, als sei in der Schwärze ein Saal.

Etwas stimmte nicht mit den Kindern an deiner Hand. Sie zogen sich ganz in sich zusammen und wurden winzig. Sie atmeten sich groß, weich, schwammig, elastischer als menschliches Fleisch, und drückten dich kurz an die Wand. Bleibt hier und lauft nicht weg, sagtest du, als wäre alles in Ordnung und setztest vorsichtig Fuß vor Fuß und schobst die Kinder nach vorn.

Mir ist so, als hättest du mit jemandem gesprochen, aber vielleicht waren das die Kinder oder der, der durch den Boden brechen wollte und kam nicht hoch. Wir sind gleich da, sagtest du und suchtest in deinen Taschen nach Geld. Da vorn ist der Eingang, zeigtest du deinen Kindern die Tür, aber was dann auf euch wartete, hast du vergessen.

Es war schön, hoffst du. Und gar nicht mal so schmerzhaft.

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