Am Wasser

Am Ende des Tages fällt schließlich eine fahle, kraftlose Sonne hinter das flache Land, und das Meer lässt unter seiner schwarzen, stählernen Rüstung die Muskeln spielen. Langsam wird es kalt. Vorbei gehe ich an den Wiesen, die zum Liegen nicht gemacht sind, und mag einen Moment im Schaum aufgehen oder mit dem Schilf geschnitten werden.

7 Gedanken zu „Am Wasser

  1. in welchem teil der welt (ja ich weiß, am ende) befinden sie sich denn, modeste?
    oder hab ich nicht aufmerksam genug gelesen und es fiel schon mal?
    dieser post nährt meine neugier und ich mag die meer/rüstung/muskel allegorie. hat was von mensch gegen naturmaschine.

  2. REPLY:

    Nie sollst Du mich befragen… nein, wo ich mich gerade aufhalte, habe ich natürlich nicht gepostet. Morgen aber, morgen endlich, geht es zurück ins geliebte, dreckige, nervöse und brutale Berlin. Vielleicht erzähle ich daheim am Wochenende noch eine Geschichte vom Ende der Welt.

  3. REPLY:

    Ja, gönnen Sie uns das. Ende. Aus. Neu. Berlin kann man auch überwinden, zumindestens innerlich. Praktisch ist es ja kaum möglich, Berlin zu entgehen.

  4. REPLY:

    Eiei, da kommt ja die Wagnerianerin durch. Lohengrin, hört, hört. Da fällt einem ja fast diese alte Musikergeschichte mit dem Schwan an der Deutschen Oper wieder ein … 🙂

    Apropos, dieses Jahr gibt’s einen neuen Tristan in der Staatsoper … Aber ich schweife ab.

    Achja: Und Berlin ist nicht brutal.

  5. REPLY:

    Klingt so nach Seminar auf Baltrum oder Schulungshotel in der Uckermark.
    Berlin brutal? Vulgär ja, auch aggresiv, aber brutal? Frankfurt kann brutaler
    sein, Ludwigshafen ist es mit Sicherheit, auch Solingen.
    Aber das ist eine vitale Brutalität, die Brutalität des gewissenlosen Räubers oder des
    jungen Barabaren.
    Berlin ist morbide.

  6. REPLY:

    Doch, Berlin kann brutal sein. Berlin geht die Verfeinerung vollkommen ab, die Paris oder Wien zu großartigen Orten macht, an denen man achtzig werden und notfalls begraben sein will. Berlin hat manchmal etwas geradezu schamlos Direktes. – Vital mutet das, und da hat Che recht, nicht an, Berlin imitiert Vitalität lediglich. Gerade das Zusammenspiel des Brutalen und des Künstlichen, Gemachten, macht aber einen guten Teil des Reizes aus, einer Art artifiziellen Gewöhnlichkeit, die man charmant finden kann, und der ich nie versucht habe, zu entgehen, weil sie sich richtig anfühlt, meistens.

    Was den Tristan angeht, Herr Stimme, bin ich ganz elektrisiert und werde mich anlässlich des großen Ereignisses voraussichtlich in „Ekstase Modeste“ umbennen. – Dieser unglaubliche, großartige, überwältigende Ohrenprono! Den zumindest bis in die letzte Spielzeit laufenden Tristan muss man aber auch gesehen haben, ich würde mich vor Barenboim als Wagner-Dirgienten jederzeit und überall in den Staub werfen… und das ist wirklich wahr!

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