Mit 25 macht man mit langen Haaren, Tops und Jeans ja eigentlich nichts falsch. Aber die Jahre vergehen. An guten Tagen sieht man ungefähr so aus wie immer. An schlechten Tagen aber wirkt man nicht unbedingt faltig, nein, das nicht, aber die Haut ist nicht dieselbe, der Ausdruck wird härter, die Augen, dieser Zug um den Mund: Nichts, was Grund zur Sorge wäre, aber jung, jung ist man nicht mehr. In aller Regel ist das auch ganz okay.
Bei manchen Kleidungstücken allerdings wird man kritisch. Ob die grüne Jerseyjacke von A&F oder das blaue Empirehängerchen nicht ein bisschen allzu leger …? Und wie lange sieht man in Chucks eigentlich ordentlich aus? Und ist die Zeit für Modeschmuck vielleicht endgültig vorbei? Abstrakt weiß man, dass es eigentlich außer der Dame kein vernünftiges Rollenmodell für Frauen ab 40 gibt, aber wenn man als Dame so eine schrecklich schlechte Figur macht, weil man immer irgendwo Kaffeeflecken hat oder Nähte aufgehen und ganz generell die Sorgfalt im Umgang mit der eigenen Erscheinung nicht so zu meinen persönlichen Stärken gehört? Gilt das dann auch, oder gelten dann nicht sozusagen stark mildernde Gründe?
Schlimm wird es bei den Haaren. Ob die langen Haare wirklich noch passen? Ob es anders, frisierter, kürzer, gepflegter irgendwie besser wäre? Sollte ich mich mal beraten lassen? Oder trage ich meine Haare, die einfach nur gewachsen runterhängen, jetzt auch die nächsten 20 Jahre mit Würde und einer gelegentlichen Portion Pferdemarkkur durch Berlin? Es mehren sich jedenfalls die Gelegenheiten, bei denen ich anderen Leuten auf den Kopf gucke, in Zeitschriften blättere oder Frisuren mit rundem Gesicht googele.
Aber diesen Sommer – das habe ich gerade beschlossen – bleibt es bei lang. Eine Dame werde ich frühestens 2015. Oder noch besser: Nie.
Word!
Ihr könnt mich morgen abend bei einem Stück Pizza ja bei schönheitsberaten!
Es kommt, wie so oft, darauf an. Graue Locken bis zu den Ellbogen können eine Pracht sein, billiges Geklimper am faltigen Handgelenk kann Charme haben – je nachdem, wer’s trägt. Habe allerdings schon Modeschmuck (mit einem rausgefallenen Glitzsteinchen) an einer Gleichaltrigen gesehen, der plötzlich schäbig wirkte.
Ich bin mir sehr sicher, dass Sie ganz genau erspüren werden, was sich wie an Ihnen macht. Und die Dame weiträumig umschiffen.
Es gibt ja manche alte Damen, die immer noch aussehen, wie leicht angegraute, schöne Hippiemädchen. Die waren aber auch schon mit 20 anders drauf als ich. Wenn ich jetzt auf einmal anfange, mir Lapislazuli um den Hals zu hängen, wirkt das, schätze ich, eher leicht komisch.
ich dagegen, ungeachtet meiner erscheinung und haarpracht, bin selbstverständlich längst eine dame. , )
Na klar!
Ach, nein die Haare sollen fliegen durch diesen und noch viele, folgende Sommer, wild und frei, denn der Morgen kommt noch früh genug.
Man darf ihn dann nur nicht verpassen. Wird nicht einfach.
Kleidung ist nur wirklich wichtig im Büro, wegen dem Image. Jacketts sind entscheidend, möglichst seriös, edel dunkel mit Nadelstreifen oder so, im Sommer gern weiß, etwas tailliert vielleicht und lang genug, um die Hüftpartie zu überspielen. Alles andere ergibt sich von selbst. Dazu passen T-shirts, Jeans, Röcke, Kleider, whatever, die dürfen dann gern etwas farbiger und legerer sein. Ganz wichtig auch edle Schuhe, einfach schwarz, schlicht, geputzt und fertig.
Zu halblangen Haaren passen Bob-Schnitte, gern auch mit Pony, das sieht bei runden Gesichtern besonders hübsch und auch sehr jugendlich aus. Ganz kurz kann man sie immer noch schneiden, wenn sie dann später irgendwann sowieso dünner werden. Und den Modeschmuck würde ich im Job gegen eine Perlenkette eintauschen, sieht schön spießig, ordentlich und professionell aus. Mit 40 ist man nun mal eine Frau und kein Mädchen mehr.
Privat kann man die Hippiequeen, das Schulmädchen, Mutter Müsch oder sonstwer bleiben, dass müssen ja nur man selbst und der Mann schön finden. Der Sohn liebt einen sowieso.
Sagt Paula, die Dame im Büro, die zuhause zum Späthippiemädchen mutiert, so ab 17:30 Uhr.
Büro finde ich auch verhältnismäßig einfach. Meistens Kleid, wenn einer kommt, mit Blazer dazu. Oder Oberteil und Bleistiftrock, sieht auch ganz gut aus. Ich trage meistens Perlen, sehr gern zwei schwarze Tahitiperlen in den Ohren. Schwierig ist eher der Freizeitteil. Es wundert mich null, dass es nicht mehr Modestrecken auf Spielplätzen gibt.
Ach so. Wie wär’s mit Camouflage-Cargohosen und Seglerwesten mit vielen Taschen für Brotdosen, Trinkflaschen, Heftpflaster, Sandspielzeug, Sonnenhüten und Tempotüchern? Dazu dann farblich passende Clogs. Die Haare natürlich stren zurückgebunden zum Pferdeschwanz oder zu Zöpfen geflochten – zur Freude der Kinder.
Nur über meine Leiche. Ich habe nie verstanden, wieso manche Frauen ab dem ersten Kind jeden Ehrgeiz aufgeben, feminin auszusehen.
mit knapp 35 bat ich meine Friseurin um einen Kurzhaarschnitt, die sagte vor 50 musst du mir damit gar nicht kommen dir deine schönen haare abzuschneiden…jetzt mit 55 seh ich zwar aus wie „hinten Lyzeum und vorne museum“ , aber von meinen haaren kann ich mich nicht trennen…immer schön spitzen schneiden, ein paar blonde strähnchen, das bin ich
Strähnchen, also Farbe – da sprechen Sie was an. Ich bin schwarzhaarig, was ich mache, wenn ich das eines Tages nicht mehr bin, muss ich mal sehen.