Nächte

Vielleicht ist das jetzt einfach so, denke ich und laufe langsam Richtung Friedrichstraße. Vielleicht ist das bei allen Leuten so, die Anfang 40 sind, die ihre Jobs mögen, die Kinder haben und Ehrenämter und Aufsätze schreiben und irgendwo lehren, die ab und zu einer fragt, ob sie irgendwo öffentlich sprechen, die also das führen, was man ein gutes Leben nennt, und das sich auch so anfühlt. Meistens.

Vielleicht ist das normal, dass man unter der Woche vielleicht einmal Freunde trifft und ins Kino geht. Oder essen. Und dass man am Wochenende meistens befreundete Familien trifft, aber meistens eben nur eine. Dass manche Freunde einem einfach so verlorengehen, und dann sieht man sich und es fällt einem ein, wie schrecklich lange man sich nicht mehr gesehen hat, und es tut einem leid, dass die Tage vorbei sind, an denen man reich an Zeit beim Grillen im Park saß, die langen Abende in Bars, die Samstagnächte und die Sonntagnächte und die Dienstagnächte, ach: Die Nächte überhaupt.

Vielleicht ist es das, was einen das Alter kostet: Die Nächte.

3 Gedanken zu „Nächte

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