Kutya éji dala (Nachtlied des Hundes)

Berlinale 2009

„Mir ist langweilig.“, flüstert die B. und schaut verstohlen auf die Uhr. Ich langweile mich auch. Auf der Leinwand wechseln sich verschiedene, ziemlich zusammenhanglose Szenen ab, in denen ein Paar sich streitet, ein Priester hält eine Predigt und ein kleiner Junge läuft mit einem Deutschen auf Heimattrip an einer Hochzeitsgesellschaft vorbei. Das Ganze in den merkwürdigen Rottönen, die manche Filme der Siebziger und der frühenAchtziger angenommen haben. Insbesondere die Gesichter der Leute sind fast durchweg violett. Die englischen Untertitel überzeugen mich auch nicht.

„Willst du den zu Ende sehen?“, fragt die B. weitere zehn Minuten später. „Muss ich nicht haben.“, beschließe ich und taste zwischen meinen Füßen nach meinen Sachen. Vor mir schaut sich eine Frau um, als unterbreche man gerade eine heilige Handlung durch einen schmutzigen Witz.

Als eine Gruppe vier oder fünf Reihen vor uns aufsteht, gehen wir auch. Es ist leer geworden im Foyer des Cinemaxx, und sehr langsam und fast wortlos laufen wir den Potsdamer Platz hinunter zur U-Bahn, denn viel haben wir beide nicht zu erzählen, was wiederzugeben lohnt.

Kutya éji dala
Ungarn 1983
Nochmals Dienstag, 18.30 im Zeughauskino

2 Gedanken zu „Kutya éji dala (Nachtlied des Hundes)

  1. nackttanz des chihuaha

    ich hasse filme, die so heißen. außer“amores perros“. aber der ist auch ziemlich deprimierend. ( „dogville“ – auch so qualvoll. „dogtown boys“. „mann beißt hund“. „der andalusische hund“. ich komme gerade einem cineastischen rätsel auf die spur…)

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