Vielleicht morgen auf dem Bahnhof von Porto nur noch einmal kurz zurück. Wasser kaufen. Vielleicht sich hinter einem Verschlag verbergen, vielleicht dem Zug beim Wegfahren zusehen. Vielleicht nie wieder zurück.
Vielleicht am Abend am Duoro sitzen. Den Blick auf das Wasser. Nach zwei, drei Wochen, wenn das Geld nicht mehr langt, irgendwo kellnern. Stadtführungen für Deutsche und Briten. Vielleicht Prinzen erfinden und Drachen, lachen, wenn einer das merkt, und einen Namen sagen, der einer Toten gehört, wenn einer fragt, wie man heißt.
Nach drei Jahren nicht mehr wissen, wie der Name mal war. Sich einen Geburtstag ausdenken. Nach fünf Jahren legalisiert werden, vielleicht. Wenn einer nett ist, drei Tage bleiben und dann gehen. Für niemanden zuständig sein und verantwortlich nur für mich. Bei Nacht am schwarzen Wasser sitzen, sich erinnern an Berlin wie an einen Film oder ein Buch, Gesichter, grelle Fetzen, einzelne Sätze, und nur ganz selten eine Postkarte heim, damit meine Eltern nicht weinen.
ach frau m. … sie wirken so oft so, als würden sie im leben an vielen tagen die kleider tragen, die ihnen garnicht passen.
REPLY:
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meine name …
… sei … nein, nein, weder gantenbein, noch stiller.
aber so etwas fällt mir dabei ein.
„Weißt du,“ sagte ich gestern ich zu E., während draussen die Normandie in TGV-Geschwindigkeit an uns vorbeirauschte „eigentlich will ich mich nur absentieren, einfach sechs Monate absentieren, verschwinden, nichts ankündigen, niemandem sagen weshalb, wo, wie lange, einfach nur jeglichen Kontakt abbrechen, das Telefon abdrehen und keine Sekunde darüber nachdenken, was die anderen jetzt tragen und betrauern, einfach nur …. aber das ist wohl das Einzige was man nie dürfen wird.“