Madame macht das Beste draus

Schön, denke ich. So ganz und gar der Trägheit nachzugeben. Den schon bestellten Tisch wieder abzusagen, das Kinoprogramm erst gar nicht nachzuschauen. In keine Bar, zu keinem Konzert. Statt dessen zu Hause auf dem Sofa zu liegen, die Beine angewinkelt. Gegen die Scheiben trommelt der Regen, als wolle auch er herein. Die Geliebte des französischen Leutnants zu lesen, einen weißen Tee zu trinken und das Kuchenbacken auf später zu verschieben. Der W. kommt doch erst morgen.

Leise Musik. Ein wenig zu frösteln, das Plaid hochzuziehen bis unters Kinn. Ich habe die dicken Socken an, die meine Großmutter gestrickt hat vor fast schon zehn Jahren. Der Tee dampft. Die linke Hand auf dem Köpfchen der Katze, im Schlafzimmer hustet der ziemlich erkältete J.

Schon ganz okay, denke ich mir, gähne ein bißchen vor mich hin und verbiete mir, an den Sommer auch nur zu denken.

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