Im Sommer schlafe ich nie wieder und habe Kraft und Hunger für drei. Breitbeinig stehe ich auf dem Spielplatz, breite die Arme aus und jubele in den Abend. Alle anderen Kinder schlafen, aber wir kommen gerade vom Pizza essen und nein, nach Hause gehen wir nicht. Es ist doch Sommer.
Im Sommer lache ich in der S-Bahn fremde Leute an, damit die auch mal lachen, und sitze rund und rotgepunktet im Wannsee und singe. Es gibt kalten Milchreis und Himbeeren, Melonen und eiskaltes Wasser, und zu Hause sitze ich hinter den vielen Töpfen, aus denen es grün und üppig quillt. In der Tapasbar gegenüber wurde gestern gefeiert. Heute ist es still, aber irgendwo, nicht weit weg, spielt jemand auf dem Saxophon, denn es ist Sommer, und es wird Nacht, und es muss ein Fest von Luft und Himmel sein, bevor es kalt wird, kälter und dunkel am Schluss.
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…und es wird Nacht, und es muss ein Fest von Luft und Himmel sein
(das ist sehr, sehr schön)
ja, das sind sie, die sommergefühle. man dachte schon, sie kämen nie in diesem jahr.
sonntag morgen um halb fünf saß ich auf dem balkon und hörte feiergeräusche und junge stimmen nicht weit weg und mir fielen die nächte am lagerfeuer ein, in denen wir kein ende fanden, während die kinder hinten im auto selig schliefen.
Endlich, der Sommer. Heute abend etwas kühler als auch schon, aber hier doch herrlich, in der offenen Tür zur Loggia.