In der Toskana (1)

Ich habe ungern Geburtstag. Dabei hadere ich nicht mit meinem Alter, das ist okay. Ich bin auch nicht unzufrieden mit meinen Lebensumständen, die sind auch in Ordnung, aber so, wie andere Leute Silvester Depressionen bekommen, bin ich an meinem Geburtstag schlechtgelaunt. Ich feiere deswegen immer erst etwas später, dann freue ich mich meistens wieder.

***

Ein Geburtstag als Reisetag ist vielleicht auch nicht ideal. Wir checken aus, streichen noch so ein bisschen durch die Stadt, essen im Café Giubbe Rosse, ich kaufe eine klassische, schwarze Handtasche, so wie richtig erwachsene Leute, und dann lassen wir uns mit dem Taxi zum Mietwagenstand am Flughafen fahren und verlassen Florenz.

image

Als wir in Buonconvento ankommen, ist es unglaublich still. Der Bauernhof, auf dem wir die höchste Woche verbringen wollen, besteht aus einer Reihe weit auseinander liegender Gehöfte, zwischen den kleinen, erdfarbenen Häusern erheben sich sanft die Hügel der Toskana, und als wir am Abend vom Essen zurückkommen, vorbei an Pferden, Kühen, Olivenbäumen und Feigen, ist der Geburtstag schon fast überstanden und die Welt halbwegs im Lot, und das neue Lebensjahr schickt mir zum Entzücken eine kleine, getigerte Katze.

5 Gedanken zu „In der Toskana (1)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie möchten einen Kommentar hinterlassen, wissen aber nicht, was sie schreiben sollen? Dann nutzen Sie den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken