Alle Engel

Schon färben sich die ersten Blätter, schon gibt der Sommer ein bisschen nach, nicht sehr, nur einen Hauch von Kälte spürt man spät auf den Wangen, und sitzt dann doch am nächsten Tag in kurzen Hosen vorm Stall, als würde dieser Sommer niemals enden.

Kein schöner Land flüstern die trockenen Kiefern, und die Wolkenfetzen schießen flink wie Fische über das klare Blau. Irgendwo hörst du dein Kind lachen, das springt mit zufälligen Gefährten über Mäuerchen, thront auf aufgetürmten Strohballen und hat am Abend sogar Stroh in den Ohren.

Du aber schwingst dich wieder auf dein Pferd, als hätte es keine Zeit gegeben, als du das nicht mehr konntest. Du reitest in den schimmernden Staub. Du bist gesegnet von den reisenden Vögeln, dein Pferd greift aus, dass die Kartoffeln fliegen auf dem abgeernteten Feld, und du würdest singen, wären da nicht die anderen Leute, und mehr Leben unterm Himmel als alle Engel und du.

Ein Gedanke zu „Alle Engel

  1. Tja, wir Deutsche trauen uns nicht zu singen, wenn andere dabei sind, weil das als verrückt gilt, eigentlich schade. „Mehr Leben“? Drachenfliegen, Kite-Surfen oder vielleicht eine Nacht mit dem Geliebten….

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