Beim Sport

Mal wieder erschöpft sein, stelle ich mir vor, also so ganz körperlich, verschwitzt, Herzklopfen, ach: Überhaupt mal wieder ganz Körper sein, und so schaue ich mir nach dem Urlaub im Internet ein paar Fitnessstudios an und entscheide mich schließlich. Da will ich hin. Weil ich mir mit gutem Grund nicht über den Weg traue, buche ich erstmal Tagestickets.

In der Umkleide stehe ich vor den Spiegeln und schaue mich an. Ich kann mich gut leiden, aber eine Schönheit bin ich nicht. Ich habe einen Bauch, ich habe zu dicke Oberarme, aber im Grunde ist mir das nicht mehr so besonders wichtig. Ich bin nicht hier, um schön auszusehen.

Tatsächlich ist Sport ein bisschen wie heimkommen. Jemand, der wirklich sportlich ist, würde über meine Leistungen lachen, aber ich mag das Gefühl, wenn man vom Crosstrainer steigt und wirklich nicht mehr kann, wenn man mit den Knien Gewicht nach außen schiebt, und ich sitze gern auf der Rudermaschine und höre Musik, die nur mir gehört und die ich nicht erklären oder teilen muss.

„Was it all worth it
giving all my heart and soul and staying up all night“

singt Freddie Mercury unhörbar für das Mädchen neben mir, die vielleicht 20 ist und sehr schön, und ich wünsche ihr, dass sie sich mit 43 diese Frage so beantwortet wie ich.

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