Sich zu verabschieden, zwei Schritte voneinander entfernt, und sich einen Moment in die Augen zu schauen. Es ist spät und ich ein bisschen zu angetrunken, um halbwegs souverän auszusehen. Unten wartet mein Taxi.
Es auf einmal zu bedauern, dass man sich nicht mehr einfach küsst, wenn man so erwachsen ist wie wir. Sich zu erinnern, wie einfach, wie bedeutungs- und schwerelos das mal war, kurz die Augen zu schließen, fremder Atem, der Moment, wenn die Lippen sich treffen, und es manchmal ein Stromschlag war und manchmal einfach nur warme Haut. Einen Lidschlag lang, eine kurze, beiläufige Berührung, oder ein langer Kuss, als wäre es der Beginn von irgendwas und nicht nur das Ende irgendeines Abends.
„Mach es gut.“, zu sagen, zum Taxi zu gehen und die Jahre zu zählen, die zwischen mir und der Leichtigkeit von irgendwann liegen wie schwarze Geröll und Schlacken.
sehr schöner text!
danke für´s schreiben 🙂
alles gute!
Tolles Motiv. Und ja. Warum lassen wir das zu? Sind gleichgültiger geworden? Oder haben wir nur Angst vor unserem früheren Ich?