Allgemein

19. Dezember 2015

Aus irgendeinem Grund existiert der verbreitete Glaube, Spielen mit Holz sei für die kindliche Entwicklung per se wertvoller als Spielen mit Plastik, sogar dann, wenn die Kinder eigentlich das Gleiche spielen. Von diesem Glaubenssatz existieren eigentlich nur anderthalb Ausnahmen: So gut wie jeder, den ich kenne, findet Legosteine total gut, und die allereallermeisten auch Playmobil. Gründe für die Grundannahme und deren Ausnahmen gibt es, soweit ich das beurteilen kann, eigentlich keine, außer dem Umstand, dass es beide Spielzeugsystem schon in den Achtzigern gab, und die Leute, die heute kein Plastik mögen, sich gern an ihr eigenes Spielzeug erinnern.

Weil jeder Lego mag, leuchtet das Lego Discovery Center auch jedem ein. Es ist deswegen voll, sogar sehr voll, aber trotzdem ist die Stimmung gut, kleine Kinder bauen Gebäude, Autos, Väter setzen sehr konzentriert Stein auf Stein, und es gibt auch ein paar Attraktionen wie ein Karussell, eine Art Geisterbahn und ein Kino, in dem ein 3D-Film läuft, und außerdem wird die Handlung durch Wind und Niederschlag unterstrichen. Von den großen Legomodellen, die ich erwartet hatte, gibt es auch einige, aber weniger als ich dachte. Das macht aber nichts, weil der F. sowieso nicht die von anderen Leute gebauten Häuser anschauen will, sondern eigene errichten. IMG_1175

Als der L. mit seiner Mutter erscheint, ist der F. mit den meisten Attraktionen im Center schon durch. Drachenbahn, Miniwelt, alles schön und gut, aber der F. kramt in den Tausenden Legosteinen und will nicht weg. Widerstrebend lässt er sich wegziehen, aber beim nächsten Besuch setze ich mich einfach in das Café und trinke Kaffee und warte auf den F., der dann stundenlang Bauten errichtet. Diesmal geht das nicht, denn um 18.30 wartet draußen des F. Babysitterin und fährt mit ihm nach Hause.

Wir dagegen steigen in den Bus 200 und fahren ins Neni. Unter uns liegt in stumpfer Schwärze der Zoo, auf der anderen Seite blinkt der Kurfürstendamm. Mek und die K. erzählen Geschichten, ich lache, erzähle zurück und werde irgendwann so, so schrecklich müde, dass ich Charlottenburg über bekomme und nach Hause möchte, um mich zusammenzurollen in meinem eigenen Bett und vom Winter und den Sternen träumen.

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18. Dezember 2015

In Neukölln bin ich gern. Ich mag die Studenten, die aus Ontario, Lyon oder Stuttgart kommen könnten, ohne dass man das sieht oder hört. Ich mag die Bars, in denen die Luft noch angefüllt ist mit so einer feinstofflichen Nervosität, Wunsch und Begehren, Bier und manchmal sogar noch Rauch. Ich schaue auch gern Leuten beim Jungsein zu.

Besonders gern in Neukölln bin ich mit Mek. Ich glaube, ich war das ganze Jahr nur mit Mek in Neukölln, weil der J. da nicht so recht zu überzeugen ist, und ich die Frau Engl nur ein einziges Mal besucht habe im ganzen Jahr, das war beim Tomatenessen, und auf einmal tut es mir leid um das Jahr 2015, obwohl es ein schönes Jahr war, weil ich weniger gelebt habe, als ich eigentlich wollte, und nehme mir vor, dass 2016 bunter, saftiger und herzhafter wird.

Für heute Abend aber trinke ich Wein und Bier und laufe durch den falschen Frühling Dezember die Elbestraße abwärts und die Weserstraße empor, der Spree entgegen.

16. Dezember 2015

Alle anderen Leute im Filetstück sind älter als wir, und wir fühlen uns sehr jung, füllenhaft beweglich sozusagen, und bestellen aus lauter Übermut Bier, Wein und Sekt und ganz viel Fleisch. Hell glänzt hinter den Scheiben die Schönhauser Allee, gekrönt von dem grünen Bogen der U 2.

Wir bewundern die Kronleuchter über den Tischen und fragen nach dem Blauen Zweigelt, der hier immer gut war. Ich verstehe eigentlich nichts von Wein, kann mir ein paar Namen merken und ein paar Trauben, und kaufe ansonsten nach Etikett. Da sitze ich also und hebe mein Glas.

In den Spiegeln an der Wand sieht man, dass ich ungeschminkt bin und ein bisschen ungebürstet. Ich habe ein Kleid an, das mir nicht so besonders gut steht, und wenn ich mir selbst in die Augen schaue, weiß ich nicht, ob ich mich mögen würde, wenn ich mich nicht kennte. So aber proste ich mir zu, freue mich auf mein Steak, lobe die guten Vorspeisen und lächele in den Abend.

 

14. Dezember 2015

Die Welt ist schön, denke ich und umschließe meine ersten Kaffee des Tages mit beiden Händen. Es ist kurz nach sieben und ich sitze im Bett.

In Paris gibt es ein Klimaabkommen, das tatsächlich alle Staaten zum Sparen veranlassen will, und der Front National hat nirgendwo gewonnen. In meiner Timeline tauchen die Anfragen der Notunterkünfte in Pankow/Prenzlberg auf und werden binnen weniger Minuten beantwortet. Ein Buggy. Winterschuhe. Zwei Männer, die etwas tragen, und ein paar Nachbarn, die mit den Kindern spielen. Längst nicht alles ist gut, denke ich. Aber Vieles besser, als erwartet.

Auf dem Weg zur Kita singt der F. fröhlich an meiner Hand. Freude, höre ich. Freude, jubelt der F. in der engen Bäckerei und bekommt einen Keks über den Tresen gereicht. Freude, schöner Götterfunke, jauchzt der F. auf dem Weg durch die endlich dezemberhafte Kälte und strahlt mich schräg von unten an.

Es ist das Höchste der Gefühle

Ganz klein war der F., lag auf einem safrangelben Kissen auf meinem Schoß, winzige Fäuste und die Unterlippe voller Milch. So winzig war er, lag warm und schwer auf meinem Unterarm, und mit der anderen Hand suchte ich auf youtube nach Musik. Grieg. Beethoven. Ein bißchen Händel, ein bißchen Pergolesi, und immer wieder Mozart. Das kunstvoll-künstliche Veilchen der Schwarzkopf. Eberhard Waechters virilen, schwarzen Don Giovanni, und den Papageno, und den immer wieder, denn dann lachte der F., griff mir mit seinen kleinen Fäustchen ins Haar und gluckste laut und glücklich.

Größer war der F., krabbelte auf den bunten Schaumstoffmatten im Wohnzimmer herum, zog sich hoch, und wedelte zur Musik mit dem Hintern wie ein sehr kleiner Skiläufer, und lachte und streckte die Hände aus, als wollte er alle Töne für sich festhalten, und als der F. so groß war, dass er richtig laufen und sprechen konnte, kauften wir ihm einen CD-Spieler und ein paar CDs. Mozart war auch dabei, das Beste aus der Zauberflöte für 2,99 EUR vom Radioorchester Bratislava. Abends saß der F. bei mir und hörte Musik.

Als der F. drei wurde, bekam er ein Buch, das handelte von der Zauberflöte. Wie also Prinz Tamino eines Tages von einer Schlange … und so weiter, und ab und zu darf der F. auf dem Sofa liegen und die Zauberflöte von Harnoncourt auf CD von vorn bis hinten hören. Weil die Zauberflöte sehr gruselig ist, so aus der Perspektive eines immer noch Dreijährigen, sitzt der F. dabei passagenweise sehr gern auf meinem Schoß und versteckt sich bei sehr spannenden Stellen hinter seinen Händen.

Gern hätten der J. und ich den F. in eine Bearbeitung für Kinder geführt, aber in ganz Berlin läuft gerade keine Zauberflöte für Kinder. Wir haben deswegen drei Karten für eine ganz normale Nachmittagsaufführung erworben, heute um 15.00 Uhr, und Karten am Rand gekauft, falls er nicht durchhalten würde, und dann saßen wir da. In der Staatsoper im Schillertheater, und der F. schlug die Hände vor die Augen, als die Schlange Tamino jagte.

Der F. staunte die Königin der Nacht an, lachte über Papageno, trauerte mit ihm über sein verloren geglaubtes Weibchen, jubelte über die zahmen Tiere und schunkelte sogar ein bißchen vor sich hin. In der Pause aß er eine Brezel und drängelte ungeduldig wieder auf seinen Platz. Am Schluss applaudierte er. Minutenlang, frenetisch, und strahlte dabei wie einer, der weiß: Es ist das Höchste das Gefühle. Mehr Glück hält das Leben nicht bereit. Ihm wie mir. Vor über 30 Jahren.

Zwanzig. Und drei.

Drei Jahre, sagen wir, und heben die Gläser. Drei Jahre, und wir haben keinem was gesagt und sind im grauen Kleid und ohne Schleier schnell zum Standesamt gefahren. Mit der M 10 und nicht mit einer gläsernen Kutsche. Es gab nicht mal Musik. Irgendwann, dachten wir, würden wir dann noch einmal richtig feiern, so richtig, also so mit Kleid und Walzer und allem drum und dran, aber dann verschlang der Alltag das Fest, und ich wäre mir wohl auch ein wenig dämlich vorgekommen, ich Unfestlichste von allen.

Am Ende ist also nur ein Essen daraus geworden. Zwei Tage am Meer, vier Großeltern, ein Kind, ein Paar, und am Sonntagmorgen fällt mir am Strand erst ein, dass ich den J. inzwischen länger kenne, als ich Zeit ohne ihn verbracht habe, damals. Irgendwann. In unvordenklichen Tagen.

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So viele Jahre

Am Ende der Woche aber bin ich wieder in Berlin, und die J. und ich erzählen uns im Banh Xeo Saigon das Beste aus unserem Leben, und dazu essen wir stundenlang einen vietnamesischen Feuertopf, also so eine heiße Brühe auf einem Gaskocher, in die wir Fleisch, Fisch, Krabben, Tofu und viel Gemüse werfen, um sie dann mit Reisnudeln und Sauce zu essen. Langsam beschlägt die Scheibe zur Greifswalder Straße, und ich nippe vom viel zu süßen Tee. Schwarz ist die Nacht und funkelt in den Fensterscheiben, als lebten andernorts Abenteuer fort, die wir nun nie mehr erleben.

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Auf einmal ist man alt, denke ich später auf dem Weg die Christburger Straße hoch Richtung Westen und sehe meinem Spiegelbild direkt in die Augen. Mir geht es ganz gut, schärfe ich mir ein, und jung war ich so lange, dass es zuletzt doch auch schon ein wenig fad war, dieses ständige Hoffen und Erwarten und auf dem Sprung sein nach irgendwohin. Angekommen bist du doch leidlich, rufe ich alles auf, was gut ist an meinem Leben, und dann lächele ich entschlossen in die fallende Nacht, lache mit der J. in der Saphire Bar, bestelle einen Drink, dessen Namen ich sofort wieder vergesse, und freue mich auf dem Weg zurück auf den Duft warmer Haare und den ruhigen Atem der Nacht.

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Die Anderen. Und ich.

Was für Kreaturen, denke ich in irgendeinem Restaurant tief im südlichen Schwarzwald und schaue mir im Internet die Leute an, die nach den Anschlägen von Paris auf die Straße gehen und gegen Flüchtlinge demonstrieren, auch wenn die Attentäter offenbar Franzosen oder Belgier waren. Denen geht es, schaue ich mir die grauen Jacken und schütteren Haare der Demonstranten an, doch nicht um Sicherheit. Die treibt auch nicht die Sorge, ob auch für die Obdachlosen noch genug Schlafplätze vorhanden sind, und für die Langzeitarbeitslosen genug Hartz IV. Diese Leute treibt der schiere Rassismus auf die Straße, weil sie aus irgendeinem Grunde glauben, sie seien bessere Menschen als andere und hätten ein besseres Leben als jene verdient.

So bin ich nicht, denke ich und bestelle mir eine Tasse Tee mit braunem Zucker und Sahne und ein Schokoladeneclair dazu. Ich gebe jedem Bettler. Ich habe meine alten Kleider gespendet, ich gebe Geld, und ich schreibe an fremde Regierungen und eigene, wenn amnesty international dazu aufruft. Ab und zu gehe ich sogar auf die Straße. Und doch, fällt es mir ein, kenne ich keinen einzigen Moslem. In meiner Schule gab es keine, in meinem Studium und Berufsleben habe ich keinen kennengelernt, und in meinem Kiez habe ich bisher noch keinen einzigen Araber oder Türken getroffen. Wer sich unwillkommen fühlt, wer meint, die Gesellschaft nehme ihn nicht freundlich auf. Wer irgendwann radikal wird, weil er nicht werden will, wie wir, weil wir ihn nicht mochten: Der meint auch mich.

Und dann fühle ich mich auf einmal nicht mehr so gut, kaum besser als die Schreihälse auf den ostdeutschen Straßen, hier, irgendwo weit weg von zuhause. Mit einer Tasse Tee in der Hand.

Sankt Martins Mantel

Wie kann man, denke ich zwei bis zwölfmal täglich, nur so sein. Wie kann man sich auf die Straße stellen und allen Ernstes behaupten, ausgerechnet die vor Geld platzende Bundesrepublik könne niemanden mehr aufnehmen, denn andernfalls reiche es nicht mehr für diejenigen, die schon hier leben.

Ihr Trottel, denke ich beim Überfliegen der Kommentarspalten. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass auch nur ein Euro mehr bei euch landen würde, wenn von morgen an kein einziger Flüchtling nach Deutschland gelangt. Wie dämlich muss man sein, um nicht zu erkennen, dass der Mangel an Geld und Anerkennung für manche Deutsche nichts mit Ausgaben und Überfluss an anderer Stelle zu tun hat, sondern mit einer bewussten politischen Entscheidung, und wie schlecht und verkommen müssen Leute sein, die ernsthaft lieber andere Menschen im Meer ertrinken oder verelenden lassen möchten, als selbst auch nur ein alte Kleider oder ein bisschen Geld abzugeben oder einen Kuchen für neue Nachbarn zu backen, und wie heuchlerisch und kalt, um über christliche Werte zu sprechen, und nicht an einen römischen Offizier zu denken, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt.

St. Martin and the Beggar, 1836 (oil on canvas)

So, wie ihr seid, denke ich und schaue mir eure Bilder im Internet an. So wie ihr will ich niemals sein, und so eine Welt, wie ihr sie wollt, hat niemand verdient, und dann spende ich euch zum Trotz Geld für die Seerettung, für Medizin, für Familiennachzug und kaufe ein für ein herzliches Willkommen, und wenn es auch nur für fünf Cent Gründe geben könnte, wieso ihr so seid, wie ihr seid: Ich will sie nicht wissen.

(Ihr anderen aber: Bitte gebt. Man liest immer, es sei die Aufgabe des Staates, zu retten und zu schützen. Das mag so sein. Aber vor allem ist es unsere Aufgabe. Ihre und auch meine.)

Das Phantom

Die Vorfahren der Katzen, Sie wissen das, lebten in dunklen Höhlen ganz tief im Wald. Den ganzen Tag schliefen sie da, schnarchten, wälzten sich träge hin und her, und manchmal zitterten ihre Schnurrhaare, wenn sie besonders schön träumten. Riesengroß waren diese Katzen, Freundinnen des Mondes und der dunklen Wälder, und als sie eines Tages beschlossen, sich den Menschen untertan zu machen, setzten sie ihr Leben in seinen Höhlen, seinen Hütten, seinen Schlössern und Einfamilienhäusern einfach fort. Wenn es denn nicht anders geht: Auch auf Etage. Wie unsere Katze.

Jeden Tag schläft unsere Katze Lilly auf einem Kleiderstapel im Schlafzimmer. Wenn kein Stapel da sein sollte, weil gerade jemand aufgeräumt hat, dann schläft sie auf dem Bett. Das darf sie nicht, aber was schert es – sagt sich die Katze – die Eiche, wenn sich die Sau und so weiter, und so räkelt sich die Katze selbst dann noch genüsslich auf der Decke, wenn ich ins Schlafzimmer komme und schimpfe. In solchen Momenten sind Katzen nämlich taub. Des Nachts aber sitzt Lilly mit tellergroßen Augen vor der Balkontür und spricht mit dem Mond und den Sternen. Manchmal, wenn ich noch wach bin, höre ich sie um Mitternacht auf dem Wohnzimmerparkett tanzen.

Ganz und gar nicht mag Lilly Kinder. Mit dem F. hat sie sich abgefunden. Er ist nicht besonders laut und nicht besonders grob, er kann streicheln und leise Katzenworte sagen, und außerdem kann er mit einer schönen, seidenen Schnur durch die Wohnung laufen und jauchzen, wenn die Katze ihm folgt. Erscheinen aber andere Kinder in der Wohnung, erst recht so sechs oder sieben, wie heute, und trampeln diese Kinder, rufen, singen, spielen auf der Triola und der Gitarre, lassen kleine Autos über den Boden fahren, der in der Mitte ein wenig durchhängt, weil das Haus alt ist und der Boden auch: Dann verschwindet die Katze auf Nimmerwiedersehen. Ich glaube, sie ist dann unterm Schrank. Ganz genau weiß man das aber nicht.

Weil der F. eine treue Seele ist, mag er seit er einjährig in die Kita gekommen ist, dieselben Kinder. Er mag seinen blonden Freund E., der schön malt und sich leicht fürchtet. Seinen Freund L., der von seiner Mutter schwarze Indianeraugen mitbekommen hat und vom Vater blonde Haare. Den N., der dem F. ab und zu zu wild ist, aber meistens genau richtig, weil auch der freundliche F. gern einmal etwas wilder wäre, und die anderen Kinder, die der  F. alle ab und zu mit Filzstiften malt, wie sie langbeinig und körperlos miteinander spielen. Keins dieser Kinder aber hat jemals die Katze gesehen. Dabei sind die Kinder nicht etwa selten da. Manche Kinder erscheinen hier ausgesprochen regelmäßig, alle fragen jedesmal nach der Katze, aber keiner weiß auch nur, wie sie aussieht. Lilly ist ein Phantom.

„Willst du dich nicht einmal zeigen?“, frage ich also heute Abend Lilly, als alle gegangen sind und ich am Küchentisch sitze, den Rechner vor mir und die Katze in meinem Rücken. „Purr!“, antwortet die Katze, und das heißt in der Katzensprache so viel wie „nein“. Ob wir nicht endlich aufhören könnten, ständig all diese Kinder einzuladen, fragt Lilly im Gegenzuge, und als nun wiederum ich verneine, schreitet Lilly majestätisch, den Kopf sehr gerade einmal um den Esstisch. „Aber alle wollen dich sehen.“, gebe ich zu bedenken. Die Katze aber schaut nur spöttisch und reibt mit dem Kopf am Türrahmen. „Dann geben sie sicher Ruhe und hören auf, dich zu suchen.“, locke ich Lilly zu einem einmaligen Auftritt.

Das, antwortet Lilly, sei sehr interessant. Aber ein Bild müsse reichen. Und Erkennbarkeit – Lilly maunzt laut und ein wenig abfällig – lehne sie grundsätzlich ab.

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