Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen. Aber nur, weil ich am 1. Januar 2012 im neunten Monat schwanger war. Obektiv immer noch sieben kg schwerer als vor Beginn der Schwangerschaft. Ich müsste richtig abnehmen, bin dafür aber zu verfressen.
Haare länger oder kürzer?
Unverändert lang.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Genauso kurzsichtig wie immer.
Mehr Kohle oder weniger.
Mehr.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger. Trotz Baby. Offenbar war der größte Ausgabeposten in den letzten Jahren das Nachtleben. Ich gehe zwar immer noch und ziemlich gern aus, aber allein schon die babysitterbedingt drastische Verkürzung der Nächte auswärts hindert mich daran, für Schrillionen Euro Gin Tonic und Champagner zu kaufen. Dagegen fällt so ein Baby kostentechnisch kaum ins Gewicht, nicht einmal ein Baby mit kaufsüchtiger Mama, die in der Kinderabteilung des Lafayette schon einmal die Beherrschung verliert.
Der hirnrissigste Plan?
In der Elternzeit einen Roman zu schreiben. Es gibt was, das ist aber auch danach.
Die gefährlichste Unternehmung?
Verkehrsteilnahme in Berlin. Ich war ganz gut unterwegs dieses Jahr, aber gefährlich wurde es genau einmal: Im Taxi zwischen Schönefeld und Prenzlberg, als ein Wahnsinniger im Wohnmobil frontal auf uns zuraste, und der Taxifahrer zum Glück ausweichen konnte. Es war kurz nach elf, wir hundemüde auf dem Rückweg aus der Türkei. Der Kerl im Wohnmobil versuchte im Anschluss sogar noch zu flüchten. Der Taxifahrer immer hinterher. Irgendwann kam dann die Polizei. Im Januar findet eine Gegenüberstellung statt.
Mehr Sport oder weniger?
Gleich viel, also wenig.
Die teuerste Anschaffung?
War jeden Cent wert.
Das leckerste Essen?
Im reinstoff. Mein Gott, war das gut. Aber im Rutz war’s auch lecker. Und im Paris Moskau.
Das beeindruckendste Buch?
Christian Kracht, Imperium.
Das enttäuschendste Buch?
Helmut Krausser, Nicht ganz schlechte Menschen. Ich lese selten ein Buch nicht zuende, aber das war nicht auszuhalten.
Der ergreifendste Film?
Ich war nur dreimal im Kino, und ein wirklich ergreifendes Erlebnis war nicht dabei.
Der beste Theaterbesuch?
Josef und seine Brüder im Deutschen Theater. Indes gilt auch hier: Ich war zu wenig im Theater, um dieses Jahr ein wirklich belastbares Urteil fällen zu können.
Die beste Musik?
Rufus Wainwright, Out of the Game. Und Jessye Norman, von deren berückender Interpretation der Gurrelieder man hier einen ersten Eindruck gewinnt.
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Dem J. und dem F.
Die schönste Zeit verbracht mit… ?
Dem J. und dem F.
Vorherrschendes Gefühl 2012?
Was für ein Jahr!
2012 zum ersten Mal getan?
Einen Rückbildungskurs besucht. Über die Golden Gate Bridge gefahren. Einen Dollar in Las Vegas verspielt. Geheiratet.
2012 nach langer Zeit wieder getan?
Einen Zahn verloren.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
3 kg. Mit den restlichen vier mehr als früher habe ich mich schon fast angefreundet, nachdem sie mir versprochen haben, nach und nach wieder von selbst zu verschwinden.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Hatte was mit meinem Beruf zu tun.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Der J. ist eigentlich gut in Form und Haltung, aber im Kreisssaal war er dann doch ganz schön aus dem Häuschen.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
„Mamama!“
Der folgenreichste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
„Sie können seinen Kopf schon ertasten.“
Der folgenreichste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
„Geben sie mir mein Kind!“
2012 war mit 1 Wort…?
Nie dagewesen großartig.
Vorsätze für 20123?
Ein neuer Roman und drei Kilo weniger.