Dieses fühlt sich gut an, und jenes liest sich angenehm, ein Duft schmeichelt der Nase, und ein Bild gefällt. „Ich mag das.“, sagt das stets kritikbereite Gehirn, und „ich mag das.“, sagt man laut zu seinem Gegenüber. Dann schaut man sich um. Man mag den Herrn nicht, der entzückt, hingerissen, vor dem selben Bild steht, wie man selbst. Man verachtet seine schlotternden, billigen Jeans, man verachtet seinen Bart und die schmutziggelben Haare. Man verachtet das kurzärmlige Flanelhemd, das über seinem Bauch hängt, und man möchte weit, weit weg sein von diesem Mann und seiner Zuneigung zu dem Bild, das eben noch schön war. „Ein bißchen gewöhnlich.“, sagt der Begleiter, und man nickt, und glaubt´s.
Man hat nichts gegen die Menschen, die neben einem auf den Clubsofas liegen. Man hat nichts gegen ihre schwarzen Brillen, ihre Cordsakkos, die Stiefel der Mädchen über den Tüllröcken und die Tops, wie man auch eins im Schrank hat. Es sind nur so viele. So viele Menschen mögen dieselbe Musik, den selben Laden, die selben Kleidungsstücke, die man auch selber trägt, ununterscheidbarer Teil dieser Masse. Man mag keine Masse. Man kraust die Nase, man macht sich ein bißchen lustig über die Menschen, die jeden Donnerstag in den selben Läden auf den selben Sofas liegen, ein bißchen tanzen, ihren Gin Tonic trinken, und man möchte anders sein, kein Teil einer Masse und ganz weit weg.
Man liebt die Girlanden, die weiche Wortflut eines Dichters. Aber hat ihn nicht auch die ZEIT gelobt? Man mag aber keine Studienräte mit ihren Bärten. Man sitzt gern an gedeckten Tischen, man hat gern schweres Silber in der Hand, man mag die dünnwandigen Teetassen, durch die das Kerzenlicht flackert und der Tee goldbraun schimmert. Aber man mag kein Teil sein einer bürgerlichen Renaissance, man denkt an blonde Rechtsanwälte in hellblauen Hemden mit ausgehendem Haar, und möchte nicht verwechselt werden mit Menschen, die über Altersvorsorge sprechen und Verträge abschließen, die sich jährlich mit 4 % verzinsen. Man lästert, man reißt einen Graben auf zwischen denen und einem selbst und füllt ihn mit vielen Worten und dem abschätzigen Lachen, das denen vorbehalten ist, die man zu gut kennt, um sie zu mögen.
Man hat, sagt man schulterzuckend, ein oppositionelles Temperament. Man mag grundsätzlich nicht, was andere Leute mögen, wenn es denn zuviele sind, und auch diese Neigung teilt man mit vielen, vielen Leuten. Man mag diese Leute nicht, ihre Nörgelsucht und ihr stetiges Gegenanrennen gegen Dinge, die nun einmal sind, wie sie sind. Man mag keine lauten Leute, man mag keine Menschen, die immer ein Haar in jeder Suppe finden, und man ist schon aus Opposition gegen diese Leute für die Welt, so wie sie nun einmal aussieht. Die Leute, die sich so schrecklich wohl fühlen in ihrer Haut, die kann man aber auch nicht gut haben, und so ist man wenigstens aus anderen Gründen dafür. Man mag aber auch den billigen Snobismus nicht, sich von allem absetzen zu müssen, und ist deswegen dosiert, ab und zu, dann doch einmal für etwas, was alle mögen, wie man glaubt.
Man ist sich nur zu klar über die Haaresbreite, die einen von jenen trennt.
Man kommt vielleicht sehr weit ab von seinem ursprünglichen Empfinden. Und eines Tages, der vielleicht einmal kommt, und vielleicht schon einmal da war, wird man nicht mehr wissen, was man mag, wer man ist, und wer man wäre, wäre man allein auf der Welt, und nicht Teil jenes geräuschvollen Knäuels von Meinungen, Gesprächen, Abgrenzungen und Gemeinsamkeiten, die sich um jenen eigentlichen, wahrhaften Kern der eigenen Persönlichkeit wickeln, von dem ich nicht weiß, ob es ihn überhaupt gibt.
Des Pudels
Kern ist vielleicht nur eine Perspektive. Nur weil andere uns als Einheit erleben, übernehmen wir deren Sicht von uns. Das Fremde macht uns zu einer Persönlichkeit. Insofern haben Eremiten eine echte Chance, die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt legitim zu verlieren – ohne als psychotisch zu gelten. Ein oppositionelles Temperament mag Selbstbehauptung angesichts der grassierenden Zustimmungsbedröhnung sein. Vielleicht ist es auch Eskapismus ohne den Mut, wirklich alles hinzuschmeissen und zu gehen. Sicher ist, dass man sich als professioneller Widerspruchspraktiker untereinander über viele Köpfe hinweg erkennt und damit nachhaltig die Ängst und Zweifel des Alleinseins überwindet oder zumindest mildert…
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Das ich ist ja ohnehin eine fließende, schwankende Sache, zusammengehalten im wesentlichen durch Erinnerung und körperliche Identität. Schwindelig würde einem werden, dächte man länger darüber nach.
… wo sich der Mensch, die kleine Narrenwelt, gewöhnlich für ein Ganzes hält…
Die Frage, inwieweit sich der eigentliche Persönlichkeitskern (so es ihn denn gibt) aus Abgrenzungen einerseits und Gemeinsamkeiten andererseits zusammensetzt, wird man für sich selber wohl nie schlüssig entscheiden können. Sein ursprüngliches Empfinden zu erspüren, das ist keine triviale Aufgabe, hält man sich vor Augen, wie stark wir in das Korsett sozialer Erwünschtheiten eingebunden sind. Andererseits ist es für einen grundsätzlich eher oppositionellen Geist wie mich mit zunehmendem Alter auch zunehmend tröstlich, dass es Zeitgenossen gibt, die einige meiner Spleens teilen und Sätze sagen oder schreiben, von denen ich dann denke, hey, genau das wollte ich auch grade sagen. Das gilt übrigens in weiten Strecken auch für Ihren wundervollen und gedankenreichen Text. Selbst den stilistischen no-go, jeden Absatz mit dem Unwort „man“ zu beginnen, haben Sie hier sehr virtuos und wirkungsvoll eingesetzt. Chapeau!
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Manchmal ist dagegen sein, auch gerade das zu mögen, was alle zu mögen scheinen. Paradox und eitel. Wie man es dreht und wendet: me gustan las cosas buenas. Ohne Nachdenken. Einfach draufstürzen.
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Danke, Herr Mark.
Mit dem gedankenlosen Drauflosstürzen, Herr Burnston, ist es allerdings eine etwas schwierige Sache – steht einem die Kopflosigkeit doch leider immer dann nicht zu Gebote, wenn man sie einmal braucht.
Diesen wahrhaften Kern gibt es. Man hat Ihn bis ca. zur Pubertät. Dann verrät man sich selbst. Respekt denen, die Ihren Kern, Ihre Moral kennen und festgelegte Werte verteidigen und niemals vom Weg abkommen.
Auch das Besondere wird bei Gewöhnung gewöhnlich, langweilig – man distanziert sich. Sucht neu. Die Lehrstunde endet mit dem Tod.
Und bis dahin will ich mich amüsieren, verdammt!
meint: das wichtigste ist, dass man sich selbst mag.
Mein Eindruck ist eher, daß sich der Kern herausbildet je älter man wird. Daß dann eher egal ist, ob andere dafür oder dagegen sind.
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„Respekt denen…“ – Jene, die es fertiggebracht haben, nie vom Weg abzukommen, während es die anderen schon längst sind, nennt man gerne auch „zurückgeblieben“, denn sie sind es nämlich im Wortsinne.
Und gegen meine Überzeugeung, aber im Einklang mit meiner Erfahrung behaupte ich, der Preis für diesen Kern, diese „Moral“, ist zu hoch. In der hehren Theorie zollt man diesen „Zurückgebliebenen“ gerne hohen Respekt, aber in der Praxis will im Pausenhof keiner mit ihnen spielen.
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Ob man sich seinem Kern eher nähert, oder sich eher von seinem Selbst entfernt, Herr MC und Herr Stralau, ist sicher von Person zu Person unterschiedlich. Mancher verbiegt sich, mancher kämpft sich frei, und vielleicht kann man letztlich gar nicht sagen, wer man selber ist, aldieweil das Ich ohne die formenden Umwelteinflüsse möglicherweise gar nicht denkbar ist.
Ob die Nähe zu sich aber zwangsläufig Distanz zu anderen Menschen bedeuten muss, Herr Booldog, wage ich zu bezweifeln. Dieswürde ja bedeuten, dass der authentische Mensch gleichzeitig und zwingend kein angenehmer Zeitgenosse wäre, und da fällt mir schlicht kein Grund ein, warum das so sein sollte.
Und letztlich hat der Herr (?) Herold natürlich recht.
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Da ich muß Ihren allerdings Recht geben, was ich sehr gerne tue, zumal es wohl nur ein kleiner Anfall von Pessimismus meinerseits war.
Der angesprochene Balanceakt ist aber m.E. genau das, was die (gelungene) individuelle Entwicklung im Wesentlichen ausmacht. Und wenn das alles so einfach wäre, wäre es schließlich langweilig.
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Holden Caulfield ginge einem im wirklichen Leben ziemlich schnell ganz schön auf den Sender. Wer nie fehlte, fällt schnell ins Selbstgerechte. Wer fehlt, gewinnt Lebensklugheit und wird hoffentlich milder.
Dennoch: Mich stößt nichts schneller und nachhaltiger ab, als der Hype, der Talk of the town, die Dinge, die man unbedingt und auf jeden Fall. Ein Grund, weshalb ich bislang nicht mal Sin City gesehen habe. Blöde Marotte eigentlich. Ich stelle mir gerade vor, jeder über 1,80 m dürfe mal Angelina Jolie küssen und ich lehne aus reiner Oppositionslust ab.
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Das ist mein MC!! Lass dich drücken!
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die Dinge, die man unbedingt und auf jeden Fall…, das sind auch exakt die, gegen die ich reflexartig innere Widerstände mobilisiere. Man muss diesen Film gesehen haben oder jene Klangscheiblette gut finden? Von wegen, und wenn der Welt bislang ein kühner Avantgardist (oder meinetwegen auch Märtyrer) gefehlt hat, der sich öffentlich hinstellt und lauthals verkündet, man müsse „Sin City“ gar nicht gesehen haben oder könne Kurt Cobain posthum als völlig überschätzten musikalischen Rohrkrepierer deklarieren, da bin ich doch gern dabei. And while we`re talking – Angelina Jolie reizt mich nicht die Bohne.
Aber das nur am Rande. Welchen Wesenskern man mitbringt, das determiniert die künftigen Lernaufgaben im Leben. Wer als Oppositionsgeist startet, muss irgendwann auch lernen, wie wohltuend es sein kann, auch mal Gemeinsamkeiten zulassen zu können. Und wer sich zunächst immer nur in der hazzle-free-zone wohl fühlt, wird irgendwann zwangsläufig feststellen, dass Konsens nicht alles ist im Leben. Insofern bin ich nicht unbedingt der gleichen Meinung wie der geschätzte MC, dass mit Eintreten der Pubertät unausweichlich der große Verbiegungsprozess losgeht, dem man nicht entrinnen kann…
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und standest oft am rand mit dem hochmuetigen gesicht des richters
du waerst so gern beteiligt gewesen an der spontaneitaet der andern
hattest immer ein Aber bereit
sprangst dann doch hinein, ohne zu denken
erlebtest ein paar momente des gluecks
und warst minutenlang Du
(Klaus Hoffmann: Wenn ich sing)
(quoted from memory)
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Das Anders-sein-Wollen und das Gleich-sein-Muessen. Kein Freak, kein Aussenseiter, nur irgendwie speziell. Nicht so leicht durchschaubar. Schon gar nicht berechenbar. Aber verlaesslich, sicher. Aehnlich, doch verschieden. Kleinste Signale sendend, die dem Kenner verraten: Eine von uns. Ganz, ganz oben auf der Maslow-Pyramide. Von gelegentlichen Rueckfaellen mal abgesehen.
Opposition geht anders
Sonderbare Probleme, die die schätzenswerte Gastgeberin da hat. Mir ist grundsätzlich schnurzegal, wie die leute, mit denen ich einen Raum teile oder ein Kunstwerk bewundere aussehen. Das mögen Punks in zerrissenen Lederklamotten, Versaceträger oder Adidasfans sein, es ist wurscht. Mir fuhr gerade ein Zuhälter über den Weg in einem höher gelegten verchromten Pickup, der höhnisch von seinem hohen Bock auf die Masse der „Meyers“, wie in den Kreisen Leute außerhalb des Milljöhs genannt werden herabschaute. Bei solchen Leuten hört meine Toleranz auf, aber sonst? Ich binn ein Mensch der Massen, habe ich doch Jahrzehnte das kollektive Erlebnis „Demo“ genossen. Ob ich mit Silber- oder Plastikbesteck esse, ist eine Frage der Gelegenheit, meistens habe ich beide am Tag. Und null Verständnis für diese soziokulturellen Festgelegtheiten.
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Es ist ja immer so eine Gradwanderung zwischen angenehmem Individualismus und kindsköpfiger Bockbeinigkeit. Konsens ist nicht alles, Dissens aber auch nicht, und die eigene Mitte muss man wohl jeden Tag aufs Neue justieren und dabei auch einmal akzeptieren, gänzlich unoriginelle Ansichten zu äußern und in ununterscheidbarer Konventionalität durchs Leben zu schreiten. Auch wenn´s schwer fällt.
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Mit den ästhetischen und kulturellen Differenzierungen ist es ja so eine Sache. Die Trennung zwischen einer als belanglos angesehenen Oberfläche und einer – wie auch immer gearteten – Substanz verkennt m. E., dass selten oder nie die Oberfläche in einer völligen Diskrepanz zum „Backstagebereich“ einer Person steht. Der griechischen Idee des Kalos-Kagathos wohnt, denke ich, eine tiefe Weisheit inne, deren Reichweite wir oft übersehen.
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Bestenfalls Gesamtkunstwerk. Schlimmstenfalls Freak.
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Sagen wir es so: Die Dialektik von Form und Inhalt kennt Pole, und für mich war immer der inhaltliche Pol wichtiger als der Formale. Und ich habe einfach viel zu viele Diskrepanzen erlebt (der linksradikale Yuppie, die rechtskonservative Freak-Frau, der liberale Islamist, die feministische Hure etc.), als dass äußere Zuweisungen von Inhalten von mir noch ernst genommen würden.
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Das Problem ist dabei nur, es gibt eben keinen linksradikalen Yuppie und keinen liberalen Islamisten (contradictio in adjecto!); ein Teil davon riecht ziemlich streng nach Fassade und Lebenslüge.
der satz über die haaresbreite,
werte frau modeste, genau der, der macht sie so lesens- und so liebenswert.
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Oh, Herr Booldog, da sind Sie aber streng. Lebenslüge, Fassade, das sind harte Worte für Ambivalenzen, die für sich genommen doch nicht weniger Wahrhaftigkeit enthalten können als jene Charaktere, die ganz bruchlos erscheinen: Liebt einer die Revolution, kann er doch auch den Luxus lieben; sucht einer nach Reinheit im Glauben, so kann er doch auch dem Rausch und der Liebe verfallen sein. – Der Mensch ist ja ein mindestens dreidimensionales Wesen. – Dass eine dieser Facetten, Herr Che, aber ganz belanglos, bloße zu vernachlässigende Erscheinung, sein soll, geht an der Komplexität eines Charakters doch insoweit vorbei, als ein luxusliebender Revolutionär sich von seinem bedürfnislosen Pendant eben in zumindest einem wichtigen Punkt unterscheidet, und ein liberaler Islamist (wie auch immer man sich das vorzustellen hat), eben weder unserer Vorstellung von einem Liberalen noch von einem Islamisten entspricht, ohne auf einen Kern festgenagelt werden zu können, der eindeutig so oder anders aussähe.
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Ich denke eben an diejenigen Idealisten, die die Sache ernst genommen, Opfer gebracht haben und auf der Strecke geblieben sind, und jene ihrer Weggefährten, die auf dem gewundenen Gang durch die Institutionen in den angenehmen Ecken und Nischen hängenblieben, dort gerne ihr revolutionäres Fähnchen vorzeigen, wenn gerade niemand Falsches hinsieht, und so tun, als hätte sich nie ein radikaler Bruch in ihrem Leben vollzogen. Wer sich gewandelt hat und heute von sich sagt: „O.k., damals waren wir jung und dumm, aber inzwischen sind wir schlauer“, hat dagegen meine vollste Sympathie.
Aber nun gut. Vielleicht bin ich wirklich zu streng. Wie sagte mein verehrter Lieblings-Religionslehrer so schön: „Die Konsequenz ist des Teufels.“
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Das, liebe Modeste, ist natürlich völlig richtig. Und genauso wunderbar vielschichtig sind nun einmal die Menschennaturen, zumindest, wenn wir das Glück haben, auf die richtigen Menschen zu stoßen. Und von Lebenslügen ist hier wirklich nicht die Rede. Ich verstehe mich als luxusliebenen Befürworter der sozialen Revolution, und unter Sozialismus verstehe ich kein uniformiertes Elend, sondern Luxus für alle, und für diese Vision habe ich Einiges riskiert und durchlitten. Was den linksradikalen Yuppie und den liberalen Islamisten angeht: Der Eine ist ein Markenanzüge und Mokassins tragender, sehr eitler Popper mit ausrasiertem Nacken und langer Sirntolle, von Beruf Drogenberater, in linken Zusammenhängen aktiv, Lieblingsspruch: „Wer das Geld hat, hat die Macht, bis es unterm Auto kracht!“(was allerdings Provo und nicht so gemeint ist), der Andere ist ein tief- und strenggläubiger, missionierender Moslem, der lachen kann, wenn man auf seine Frage nach Gott „42“ antwortet (er hat den Anhalter gelesen). Und beide sind Freunde. Was ich sagen will ist: hinter dem äußeren Anschein steckt oft etwas völlig Anderes, daher wehre ich mich dagegen, Menschen nach dem äußeren Erscheinungsbild abzustempeln. Mein persönliches Verhältnis zu jeder Art Dresscode ist ein primär karnevalistisches, wenn ich auch natürlich, wie öfter geschildert, wie jeder Mensch meine Vorlieben und Abneigungen habe.
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Was ist ein Yuppie?
Das liest sich wie eine Bekleidungsfrage bei Dir, Che. Den Du schilderst ist ein linker Popper. Im ursprünglichen Bedeutungszusammenhang, also z.B. bei Hunter S. Thompson, ist ein Yuppie ein an der Börse oder im Bereich Investmentbanking arbeitender 20something. Und das ist etwas völlig Anderes. Und der Unterschied zwischen Deinem humorvollen Moslem und einem echten Islamisten ist etwa der Gleiche wie zwischen einem Burschenschafter und einem Neonazi.
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@booldog: Ich sehe es genau umgekehrt. Ich war zumindest von der grundsätzlichen Geisteshaltung Radikalrevolutionär und mache heute einen braven Marketingjob. Ich würde nicht sagen, dass ich Irrtümer eingesehen und mit denen gebrochen habe, sondern, dass ökonomische Zwänge mich dahin getrieben haben, ein Leben zu führen, das ich eigentlich nicht wollte, und dass ich im Gegentum zu manchen meiner alten Weggefährten nicht die Selbstlosigkeit besitze, dann eben in freiwilliger Armut zu leben. Von Lebenslüge kann nicht die Rede sein, denn ich sage ja offen, dass ich etwas mache, das gegen meine Überzeugungen verstößt, aber von straighter Konsequenz kann auch nicht die Rede sein.