„Avocados.“, rät die I., denn die würden beim körpereigenen Verbrennungsprozess mehr Kalorien verbrauchen, als sie enthielten. „Kann ich mir nicht vorstellen.“, sage ich, und überlege ergebnislos, warum ausgerechnet diese delikate, mir indes als eher fetthaltig bekannte Frucht diese Eigenschaft aufweisen sollte. Ananas empfiehlt eine andere Freundin, und unisono raten alle mir befreundeten und, wenn auch erfolglos, diäterfahrenen Personen zur nach der gleichnamigen Frauenzeitschrift benannten Brigitte-Diät.
Ein kurzer Blick in das mir von befreundeter Seite übermittelte Rezeptbuch indes trifft mich wie ein ordentlicher Schlag mit dem Depressionshammer. Nicht nur, dass die Auswahl zwischen einer Vielzahl möglicher Diäten meine ohnehin höchstens mittelmäßig entwickelte Entscheidungsfreudigkeit komplett überfordert: Dass von diesen Mengen überhaupt jemand satt werden soll, kann ich nicht glauben. Wissen Sie, wie viel – nein: wie wenig – 60 Gramm Spaghetti sind? Bei überschlägiger Schätzung esse ich normalerweise pro Mahlzeit ungefähr 200 Gramm zuzüglich Sauce und Käse. Hundert Gramm Kartoffeln sind, stelle ich fest, nicht ganz drei mittelgroße Exemplare, und zwei Scheiben Knäckebrot mit sehr dünnem kalorienreduziertem Käse und Gurke dazu sind keinesfalls geeignet, mich zufriedenzustellen.
„Mach bloß keine Diät.“, äußert der geschätzte ehemalige Gefährte, und malt die negativen Folgen einer andauernden Misstimmung auf meine Beziehungen zur Umwelt in schwärzesten Farben aus. Im schlimmsten Fall, so mein verehrter Exfreund J., würde ich nach drei Wochen Diät zwar wieder in alle meine Kleidungsstücke passen, aber niemand wäre nach aggressiven verbalen oder gar körperlichen Angriffen mehr willens, mit mir in dieser Montur zusammentreffen. „Du willst doch bloß, dass ich nie wieder einen neuen Freund habe.“, brülle ich Motivationsbremse J. in den Hörer entgegen. „Iss´erst mal was.“, entgegnet jener ungerührt, und legt auf.
Überhaupt besteht die ganze Stadt aus Buttercreme und Sahne. Keine Straße, die nicht Versuchungen böte. Eine Waffel in der Oderberger? Ein Florentiner bei Napoljonska? Vielleicht eine sehr kleine Tarte Tatin in der Rykestraße, ein Stück Obstkuchen ohne Sahne auf dem Rückweg die Wörther entlang? Selbst am Abend, auf den schilfgrünen Polstern des Visite ma Tente lockt in der Vitrine auf dem Tresen ein Millefeuille neben hellen und dunklen Eclairs, und der Versuchung knapp entkommen laufe ich, den Fahrstuhl missachtend, die Treppen hinauf vorbei an Wohnungstüren, aus denen es verlockend duftet.
(Ab morgen wird still gelitten, versprochen.)
Na bitte, Sie verachten den Fahrstuhl, und das ist doch das weitaus Erfreulichste an der Geschichte!
Vergessen Sie, wenn ich das so direkt sagen darf, Diäten. Vergessen Sie alle Umstellungen, die Sie nicht durchziehen können. Es sei denn, Sie möchten auf einen ganz bestimmten Termin ein ganz bestimmtes Gewicht erreichen und Sie fürchteten nicht die Konsequenzen, die sich danach einstellen würden. Essen Sie klüger, aber nicht nach irgendwelchen exotischen Schemen, von nichts zu viel und vor allem Bewegung: damit erarbeiten Sie sich auch die kleinen Belohnungen, die so fein duften (ab und zu). So müsste es peu à peu gehen, und vielleicht wäre es auch noch nachhaltiger.
Nun, ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung, in Ihrem wiederholtes Ansprechen der Thematik sei nicht doch vielleicht auch die Frage mitgeschwungen, was Ihre Leserschaft von der Diätfrage halte, nicht allzu falsch lag.
essen sie doch einfach so viel sie wollen, nur nichts süsses, hunger macht doch unglücklich.
60 gramm nudeln sind wirklich zu wenig, und diäten sind nicht so gut wie die ernährung umzustellen. das wird schon alles. nur mut.
also ich kenn mich ja auch nur bedingt mit diäten aus, glaube aber auch, dass so eine kurzfristige sache nicht viel bringt, stichwort „jojo-effekt“. meine mutter, die ist da schon eher eine expertin und die wurde nach jahrelangem auf und ab erst bei den weight watchers glücklich. ich weiss, das klingt jetzt ganz blöd und peinlich, aber das programm dass die anbieten zielt wirklich auf eine andauernde umstellung der ernährung ab und man kann wirklich alles essen- kuchen, torten, was man will, aber eben mit mass und ziel. soviel wie mit diesem programm hat sie nie zuvor abgenommen und was wohl wichtiger ist, gehalten. heute ernährt sie sich ganz von automatisch, ohne messen, zählen, wiegen nahc dem system, was man wohl als eine erfolgeiche nahrungsumstellung bezeichnen kann. und die gelegentlichen törtchen schmecken ihr besser als je zuvor, weil das schlechte gewissen wegfällt…
Langsam
Das Wichtigste ist Geduld. Ich habe knapp ein Jahr gebraucht, um 12 Kilo abzunehmen. Aber das Gewicht halte ich jetzt auch schon mehr als ein halbes Jahr. Etwas weniger essen, etwas mehr bewegen. Die „gefährlichen“ besonders süssen und fetten Dinge nur selten und dann richtig geniessen. Aber eben so essen, dass man es auf Dauer durchhält.
Ja, Herr Moccalover, die langfristige Umstellung stellt natürlich am ehesten das Problem dar. Kurzfristig halte ich wohl auch ein Leben ohne Kuchen aus, aber auf die Dauer…..immerhin, zwei Tage habe ich jetzt durchgehalten, heute gehe ich schwimmen, und vielleicht wird das ja noch was mit dem grünen Rock im Laufe dieses erbärmlich kalten Spätsommers.
Dass Sie, Frau Nele, 60 gr. auch für reichlich wenig halten, beruhigt mich. Ich frage mich ja, ob und wie andere Leute das durchhalten. Haben die zwar Hunger, aber mehr Disziplin, oder essen die generell weniger und vermissen deswegen nichts?
Herr oder Frau Psss, über Weight Watchers habe ich auch schon mal nachgedacht, leider habe ich eine ziemlich tiefsitzende Abneigung gegen Gruppen und Gruppenrituale, und Hausfrauen, die sich gegenseitig beim Wiegen zuschauen, machen mir, glaube ich, Angst. Auf der anderen Seite hören sich die Erfolge ja ganz gut an, vielleicht versuche ich es ohne Weight-Watchers-Gruppe einfach einmal mit diesem Punktesystem. Die Möglichkeit, auch einmal über die Stränge zu schlagen und die angesammelten Punkte dann anderweitig zu kompensieren, hört sich ja ganz reizvoll an.
An zwölf Kilo, Herr Aufpasser, hatte ich eigentlich nicht gedacht, eher so drei oder vier. Aber Sie haben natürlich recht – die Dauerhaftigkeit ist das Problem. Ich esse eben einfach gerne, gerne auch süß, schwer und sahnig, und da fällt es natürlich schwer, umzusteigen.
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Aber die angekündigten Törtchen essen wir doch zusammen???
Ansonsten würde ich Nordic Walking oder Fitnesstudio empfehlen.
ja genau! so hat es meine mutter auch gemacht. anfangs ist sie zu den gruppentreffen noch gegangen weil die tipps, die dort gegeben werden wohl sehr hilfreich waren, auf die waage ist sie dort nie gestanden. nach einiger zeit ist sie nicht mal mehr zu den treffen gegangen. abgenommen hat sie weiterhin. wenns einem echt zu blöd wird kann man ja aufhören… (wobei diese alternative nicht von vornherein in erwägung gezogen werden sollte ;-))
btw: „frau psss“ 😉
Avokados schmecken nicht nur gut, sie sind auch gut fürn Magen.
Bewegung!
REPLY:
Aber natürlich – ich werde ein obsthaltiges Törtchen essen. Oder zwei.
REPLY:
Weight Watchers?
Wahrscheinlich, Frau Psss, ist die Übergangszeit anstrengend, wenn man noch so genau weiß, wieviele Punkte die einzelnen so im Regelfall verspeisten Nahrungsmittel haben, und alles, aber auch wirklich alles nachschauen muss. Dazu kommt, dass ich, glaube ich, normalerweise wahnsinnig viel essen, 5000 Kalorien am Tag oder so. Ich denke, das würde nicht einfach, auf der anderen Seite wäre das natürlich mal eine Möglichkeit. Vielleuicht frage ich mal herum, wie das bei andeen leuten funktioniert hat.
Hat hier irgendwer Erfahrungen mit Weight Watchers? Hatten Sie Hunger? Hat die Diät genervt? Und haben Sie – und wenn ja: wieviel – abgenommen?
REPLY:
Genau!
REPLY:
gilt auch geistige beweglichkeit?
REPLY:
Jetzt bin ich mal ganz gemein:
http://modeste.twoday.net/stories/538663
REPLY:
60 Gramm Pasta? Das reicht für zwei Gabeln, das ist der blanke Wahnsinn! Aber wenn Sie noch reichlich Gemüse dazu nehmen, dann reichen bestimmt 100 Gramm. Hungern können wir alle, wenn wir es nur wirklich wollen, es ist nicht schwer und geht von Tag zu Tag leichter. Endorphine werden en masse ausgeschüttet, und die Selbstkasteiung gibt einem auch sonst ein zumindest vorübergehendes Hochgefühl. Alles in allem ist es aber etwas vom Ungesündesten, was wir unserem Körper antun können, und es führt schon genügend viele in den Abgrund.
Edit: P.S. Welche Opfer ist Ihnen die Betörung (und nur in seltenen Fällen dann auch: Überwindung) der männlichen Oberflächlichkeit wert?
REPLY:
Che, das habe ich jetzt nicht verstanden… Vielleicht schlagen mir die Entbehrungen schon aufs Hirn, aber ob die Gültigkeit der Drei-Tages-Regel hier einschlägig ist?
Erbitte nähere Erläuterungen.
REPLY:
Das, liebe Modeste, ist ganz einfach: Ich halte die Entbehrungen für entbehrlich
und Dich nicht für zu dick.
REPLY:
Betören würde ich ja schon ganz gerne – aber um den Preis dauerhaften Kuchenverzichts? – da hoffe ich doch auf einen jener Herren, die die weibliche Gefräßigkeit schätzen. Insofern: Drei bis vier Kilo weniger reichen.
Mit Verlaub …
…. aber was Madame da macht, das ist Leiden auf sehr hohem (Schlankheits-)Niveau. Aber da der Satz „90% der Frauen wären froh um Deine Figur“ sowieso noch nie weitergeholfen hat: Viel Spaß mit der Brigitte 🙂
REPLY:
Ich habe eine 24-jährige Freundin, die hatte damit 13 Kilo abgenommen, allerdings ist das eh eine, die seit eh und je exzessiv Sport macht (soll heißen, jeden Tag, schließlich studiert sie Sport auch noch im Nebenfach). Wie viele von den Punkten man essen darf, ist abhängig von der Körpergröße, soweit ich weiß, kann man sich aber durch Sport irgendwelche „Extra-Punkte“ verdienen, die man dann wieder auffuttern darf. Punkte waren eine Zeit lang immer ein großes Thema am Telefon (daher weiß ich das auch alles), als ich sie das letzte Mal besuchte, war es nicht mehr ganz so wild. Sie geht jetzt auch nicht mehr in diese WW-Gruppe, das kostet schließlich jedesmal zehn Euro oder so (genau weiß ich das jetzt nicht mehr). Sie hat jetzt wohl ein Gefühl dafür, was und vor allem wie viel sie essen kann. Ach ja, sie hat auch noch einige Mädchen in ihrer Umgebung dafür begeistert, die treffen sich jetzt privat.
Eine andere Freundin von mir war bei einer Ärztin, die auf Ernährung spezialisiert und wohl auch recht bekannt ist, soll heißen, sie hat ein halbes Jahr auf den Termin gewartet. Die hat sie von oben bis unten untersucht und einen speziellen Ernährungsplan für sie erstellt (viel Gemüse, wenig Salz, viel trinken und viel Fleisch, sie haut sich jeden Abend ein Steak o.Ä. in die Pfanne). Sie hat damit seit dem Frühjahr 15 Kilo abgenommen, macht allerdings auch regelmäßig Sport.
REPLY:
Da die Frage „Bin ich zu dick?“ aus dem Mund einer Frau bekanntlich
so viel zu bedeuten hat wie „Ich möchte jetzt Aufmerksamkeit und Zuwendung
haben!“, kann das ja auch völlig anders gemeint sein 🙂
Eine langjährige Bekannte von mir
macht einmal im Jahr Atkins, bis sie wieder in ihre Referenz-Jeans passt. Das bewegt sich in der Größenordnung von Minus 10 Kilo in 3-4 Wochen und funktioniert auch. Allerdings bringt die Umstellung der Ernährung auf komplett kohlehydratfrei den Stoffwechsel und die Verdauung ganz schön durcheinander. Ob man gewillt ist, das in Kauf zu nehmen, ist wohl eine Frage des Leidensdrucks…
REPLY:
Wer Atkins macht, dürfte nicht tzugleich ernsthaft Sport treiben.
Teilwiese kann diese Ernährung sogar zu Muskelschwund führen,
jedenfalls bei Leuten, die regelmäßig Hanteln stemmen. Als meine Schwester
Atkins machte, konnte sie plötzlich kein Segelflugzeug mehr tragen, und
einen Flugzeugträger konnte sie sich nicht leisten 🙂
barcello´s salon sucré – görlitzer straße. HIN!!! sünde pur…
für eine krawumm diät empfiehlt sích atkins (in verbindung mit vielen vitaminpillen und bestenfalls noch viel sport – der muskelaufbau ist rasant, wenn man auf protein umsteigt. eine freundin (größe 34) startet den tag mit einem omelett (eiweißpuver beigemischt) und atkins-maple sirup.
Atkins
Seit der Herr Papa dem Herrn Atkins huldigt, kann meinereiner kein Fleisch mehr sehen. Auf die Dauer geht das auf die Geschmacksnerven und selbst jemandem, der wie ich gern mal ein saftiges Steak verdrückt, dürfte nach einer Weile selbiges mit krausgezogener Nase angewieder ablehnen.
Selbstverständlich gibt es auch gemäßigtere Essenspläne, aber das daheim ausgelebte Extrem schreckt eher ab, Atkins wird zum roten Tuch.
Permanenter Verzicht von Sahnestückchen dürfte für Sie wohl auch nicht in Frage kommen, auch wenn Sie Ihr Leiden durchaus amüsant in Worte zu packen verstehen und eigene, derzeit stattfindende Diätversuche erträglicher machen.
Gerüchte besagen, dass der Genuß von Grünem Tee die Fettverbrennung anzukurbeln vermag, die positive Wirkung des Treppensteigens ist auch belegt.
Warum nicht einfach beim Kochen einen Teil der Sahne durch Milch ersetzen? Schmeckt ebenfalls vorzüglich und mindert sowohl das schlechte Gewissen als auch die Kalorienzufuhr. Schon solche Kleinigkeiten können sich auf der Waage niederschlagen, es braucht keine großangelegte Reduktionsdiät.
Und solang man Sie nicht mit einem gestrandeten Wal – oder auch Nilpferd – verwechselt, haben Sie eine Diät ja schonmal gar nicht nötig.
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Sport ist schon ok, aber um exzessiv Sport zu machen bin ich schlicht zu faul. Überdies habe ich die größten Extasen meines Lebens auch nicht auf dem Sportplatz erlebt, und mein Versuch, heute schwimmen zu gehen, scheiterte an den Berliner Bäderbetrieben, die das Stadtbad Mitte nicht vor Ende der August öffnen.
Ich werde über Weight Watchers aber einmal ausführlich nachdenken.
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Herr Che, ich sage in ungefähr 50 % aller Fälle genau das, was ich denke, und die Befürchtung, ich sei zu dick geworden, gehört dazu. Im Ernst, drei Kilo weniger, und ich werde mich wesentlich wohler fühlen, hoffe ich.
REPLY:
Atkins´ Diät halte ich, glaube ich, nicht aus. Das ist zu weit weg von meinen üblichen Ernährungsgewohnheiten, die schon in erster Linie auf Kohlenhydraten wie Resi, Pasta und anderen Getreideprodukten basieren. IOch habe auch schon gehört, dass man damit überzeugende Ergebnisse erzielen kann, aber für mich ist das nichts.
REPLY:
Barcello´s Salon Sucré – das hört sich sehr gut an. Ich werde das mal austesten, sobald die Diät überstanden ist. Danke für den Tipp, ich bekomme immer gerne Konditoreien empfohlen und werde demnächst einmal über diese von mir sehr geschätzten Etablissements schreiben.
REPLY:
Grüner Tee ist ja prinzipiell immer gern gesehen. Ich werde ohnehin dieser Tage einmal dem Teegeschäft einen Besuch abstatten, im Sommer komme ich ja mit schwarzem Tee und Earl Grey aus, im Winter soll die Auswahl ein bißchen reicher sein, da trinke ich schlicht mehr.
Dass auch eine Nahrungsumstellung weg von Butter-und-Sahne-Küche Erfolge erzielen würde, glaube ich prinzipiell auch, allerdings dauert das dann vermutlich ziemlich lange, nicht? Ich esse eben auch einfach zu unregelmäßig, zu spät und oft auch einfach zu schwer und nachtülich einfach zu viel. Die Liebe zu süßem Gebäck macht das Ganze ja auch nicht figurverträglicher. Immerhin mag ich nicht warten, bis ich wirklich von der Feuerwehr eingefangen und in den Berliner Zoo verbracht werde.
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3 Kilo
Dann haben wir etwas gemeinsam.
Meist stellt man nach entbehrungsreichen drei Wochen fest – drei Wochen, die sich wie drei Jahre anfühlten – die drei Kilo hat man genau an den falschen Stellen abgenommen und die Waage, dieses hinterhältige Teil, vermeldet nach nicht einmal einer Woche, die Pfunde sind wieder da, und zwar exakt da, wo sie nicht hingehören.
Trotzdem. Nur Mut. Sie schaffen das schon.
Ist die Rede von 60g un- oder 60g ge-kochten Spaghetti? Wie auch immer, satt ist anders. Aber hungrig bin ich auch noch unausstehlicher als schlaf-, blog- und musiklos. Hören Sie jetzt bloß nicht auch noch auf zu rauchen, sonst liest man in der BZ zeitnah von einer Amok laufenden Furie im Kaffee Keese. 🙂
Halten Sie durch, Frau Modeste!
Ach was, haue dem nächsten, der Dir einen Ratschlag erteilt was auf die Fresse (mich jetzt ausgenommen;) und, Dir geht es wunderbar…
60 Gr. (trocken gewogen) Nudeln (oder Reis) ist exakt die Menge, die bei mir schon seit Jahren auf den Teller kommt (plus Gemüse und Fisch, ab und an Fleisch). Ich könnte mehr gar nicht essen. Dafür esse ich zwischendurch über den Tag verteilt noch Brote und Obst (he, und Schokolade. Viel Schokolade ;-))
Vor allem Menschen aus Süddeutschland sind regelmäßig entsetzt, wenn sie sich mit solchen Mengen konfrontiert sehen. Ich bin regelmäßig entsetzt, wenn ich sehe, daß viele Leute eine tägliche Kalorienzahl zu sich nehmen, die in den 50ern einem Bergarbeiter zur Verfügung stand.
Der Körper lernt wirklich, diese angeblich so geringe Menge besser zu verwerten. Die Umstellung ist aber bestimmt schwer.
Ob das Experiment drei Wochen währt, ist gegenwärtig, Herr Thot, eher fraglich. Ein regnerischer Herbst ist nicht mit Salat zu überstehen. Dass die Kilos wiederkommen, ist wohl fast unvermeidbar, auf der anderen Seite bin ich gegenwärtig schon wesentlich stabiler, als es meinem „Normalfall“ entspricht, nachdem ich die Trennung von meinem letzten Freund erst einmal mit ziemlich viel Essen kompensiert habe.
Die entbehrungsbedingt schlechte Laune, MC, ist ein echtes Problem. Außerdem langweilt es meine Umgebung vermutlich irgendwann, bei jedem Zusammentreffen von Lebensmitteln zu hören. Gegenwärtig geht es aber noch und nächste Woche bin ich ohnehin erst einmal ein paar Tage nicht da. Dann freuen die sich hoffentlich so, wenn ich wieder auftauche, dann kann ich auch den ganzen Tag von Lebensmitteln und Übergewicht sprechen und andauernd fragen, ob ich eigentlich zu dick bin. – Und wenn mir einer ganz blöd daherkommen sollte, befolge ich einfach Herrn Maz´ guten Tipp.
Dass Sie, Herr Kid, tatsächlich von 60 gr. Reis oder Nudeln mit Beilagen satt werden, kann ich fast nicht glauben. Ich habe Sie als einen hochgewachsenen und auch nicht besonders verhungert wirkenden Herrn in Erinnerung, aber der norddeutsche Organismus funktioniert wahrscheinlich irgendwie anders. – Was einer dauerhaften Minimalernährung meinerseits entgegensteht, ist natürlich neben dem Hungergefühl auch die Tatsache, dass ich weniger eine Ernährungsesserin als eine Genuss-, Trost- und Gesellschaftsesserin bin, die sich für fertige Unterkapitel mit Tortenstücken belohnt, einsame Nächte mit Sahnesaucen und Pasta kompensiert, und mit Freunden häufig an gedeckten Tischen zusammentrifft. Auf die Gefahr, jetzt irgendwelche Leute mit diesbezüglich zartem Gemüt anzuwidern – ich esse normalerweise schon zweimal täglich warm, brauche nachmittags eigentlich immer irgendetwas Süßes, und gehe auch ungern ungefrühstückt aus dem Haus. Da fällt die Umstellung schon ziemlich schwer.
Der große Vorsitzende
Wie sagte schon Mao Zedong: „Jeden Tag für jeden eine Hand voll Reis.“
Nee, im Ernst, aushalten oder sich auf etwas einstellen können ist eine
Sache, genießen eine Andere. Und aus unerfindlichen Gründen können
gerade sehr hochgewachsene, bevorzugt leptosome Männer mit unglaublich
wenig Nahrung klarkommen, während ich eher unterdurchschnittlich großer,
ausgewogen proportionierter, aber sportbedingt extrem verbrennender Kerl
gargantuaeske Nahrungsmengen zu mir nehme – allerdings fettarm, da ich
eine japanoitalienische Küche mit persoarabischen Einsprengseln bevorzuge.
REPLY:
Besorgniserregender wären 60g gekocht gewogene Nudeln. Außerdem hat Herr Kid eingestanden, den gesunden Fisch und das Obst und Gemüse mit ganz viel Schokolade zwischendurch zu ergänzen, die macht satt und glücklich.
In Marokko isst man übrigens viermal täglich ausgiebig, davon mindestens zweimal warm, häufig aber auch dreimal. Wie sie das alle schaffen, ohne zu platzen, ist mir ein Rätsel geblieben. Dabei bin ich auch jemand, der ohne Frühstück nicht gut zu gebrauchen (und noch viel schlechter gelaunt) ist.
Leiden Sie schon?
REPLY:
Leiden ist gar kein Ausdruck, Herr Gheist. Ich überlege die ganze Zeit, was ich heute mittag essen könnte, und eigentlich sind alle diätgeeigneten Alternativen irgendwie traurig.
Der von Dir, Che, angeführten mediterran-arabisch-asiatischen Küche fröne ich ja auch ganz gern, allerdings habe ich eine schreckliche Vorliebe für klassische Dickmacher der deutsch-österreichischen Küche.
REPLY:
Da issie wieder, die Reflexion und das Leiden. Wenn Sie von Tortengenuss nach Unterkapitelerfolgen berichten, darf man annehmen, dass eine Dissertation zubereitet, angerichtet-ahahaha-wird?
REPLY:
Da fällt mir ein, ich habe mich bei Erfolgen beim Schreiben meiner Dissertation immer
mit Trainingseinheiten im Fitnesszentrum belohnt – nach fertigem Abschnitt bocken
gehen. Das macht definitiv nicht dick und gute Laune!
REPLY:
Ich, Herr Gheist, schreibe seit 18 Monaten an der langweiligsten Dissertation der Welt. Und würde ich mich für Unterkapitel nicht ein bißchen kulinarisch belohnen, fiele es mir vermutlich noch schwerer, mich einigermaßen zu motivieren .
REPLY:
Wie Sie in die „langweiligste Dissertation der Welt“ reingeraten sind schreim Sie hoffentlich mal fuer uns alle auf. Und wenigstens schreim Sie! Ich kenne da wen, der seit 24 Monaten in Verzug, von Langeweile dabei keine Rede. Eher schon Fegefeuer. Aber mit Glueck und Spucke ham wir hier morgen Schnee.
Noch viel Freude beim Leiden und 60g Hartweizengriess verplanen.
REPLY:
Oh, das klingt ja interessant. Ich höre ja immer gerne von Leidensgeschichten anderer Doktoranden. Im Blog hat meine Diss (wie mein gesamtes Berufsleben) allerdings nichts zu suchen, aber wenn Sie mir eine Mailadresse zukommen lassen, heule ich Ihnen gerne persönlich meine Doktorats-Passion vor. Besonders unterhaltsam ist allerdings weder die Anfertigung dieser Arbeit noch die Arbeit selber.
REPLY:
Demgegenüber war für mich die Zeit meiner Diss eine
Zeit des Genusses und der Freude, vielleicht die beste
Zeit in meinem Leben.
REPLY:
Dass Sie hier nicht näher auf Ihr Diss-Thema eingehen mögen, Frau Modeste, verstehe ich. Ansonsten gingen Sie das Risiko ein, dass vielleicht im Jahre 2097 der BGH ausführt:
„5. Schliesslich beruft sich der klägerische Ehemann auch vergeblich auf die Erörterungen im vielbeachteten und in dieser Frage grundsätzlich höchst einschlägigen Werk von Prof. M. Modeste, Berlin 2006, S. 452 ff.. Wohl ist dem Kläger zuzugestehen, dass diese Ausführungen bei erstem Besehen auf die vorliegende Streitfrage gemünzt und seinen Standpunkt zu stützen scheinen. Er übergeht dabei aber die von dieser Kammer bereits mehrmals festgestellte Tatsache, dass die Gedanken der genannten Monographie nur in engem begriffs-, ideen- und motivationsgeschichtlichen Zusammenhang mit den von derselben Autorin auf modeste.twoday.net publizierten Netztagebuchbeiträgen (insb. der Jg. 2005-2008) zu lesen sind und verständlich werden. In Berücksichtigung dieses Zusammenhanges wird nach Ansicht der Kammer zweifelsfrei erkennbar, dass die vom Kläger zitierte Passage vernünftigerweise nur zur Stützung der Position von sitzengelassenen Ehefrauen im Scheidungsprozess verstanden werden kann – eine Situation, die auf den Kläger unstreitig nicht zutrifft. Überhaupt gilt es zu beachten, dass jene neuere Grundlagenforschung, die sich mit der Frühgeschichte der Netztagebucheinträge von Prof. Modeste befasst, aufzeigt, dass die Autorin – anders als bisher in der unter Rechtshistorikern herrschenden Lehre angenommen – in der Phase der Abfassung des oben genannten Werks unter starken Stimmungsschwankungen und teilweise starkem Männerverdruss gelitten haben muss. Der Kläger wird in Anbetracht dieses insofern falsch gewählten Zitates nicht umhin kommen, Haftungsansprüche gegen seinen Rechtsanwalt zu prüfen …“
Nein, wir wollen doch nicht, dass das noch so rauskommt! Gewisse Dinge trennt man besser voneinander.
REPLY:
Gruselige Vorstellung. Nein, Blog und Diss doch schon säuberlich für sich.
REPLY:
nicht besonders verhungert wirkenden Herrn
Sie wollen sagen, ich sei fett?!? Ich gehe sofort auf 45 Gr. runter 😉
Ich esse sehr viel Brot, frühstücke selbstverständlich, ehe ich das Haus verlasse – esse aber nicht jeden Tag in der Woche was Warmes (vielleicht fünfmal). Ein Genußesser bin ich definitiv nicht; ich esse recht „mediterran“, möglichst leicht… aber bitte einfach. Ich bin ja Spartaner.
REPLY:
Herr Kid, Sie kokettieren also nicht nur mit ihrem Alter….
bitte nicht leiden…
…schon gar nicht still.
also, um auch (unbekannterweise) meinen senf dazuzugeben,
muss ich dringendst von dieser diät abraten. denn auch ich mit waschbärbauch versehen (siehe obelix: nicht zu dick , sondern einfach zu klein fürs gewicht!!) hab mal *soaufdieschnelle*
ca 40 kg abgespeckt, mit dem erfolg, dass ich zu dieser zeit nicht nur miesepetrig und
dauernd hungrig war (ok die querelen mit der exgattin haben schon beim hungern geholfen)
sondern das schlimmste war, so quälend langsam die grämmer purzelten,
so flott waren die kilos wieder da. jojo lässt grüssen.
ich habe dann erst begriffen:
1.) wer mich nicht so will wie ich bin, soll bleiben wo auch immer
2.) es gibt genug mode auch für dicke, die was gleichschaut, also hppy einkaufing
3.) 95 % der diätler kehren reuig zu schokotorte und wiener schnitzel zurück
4.) pfeif drauf, her mitm brathuhn!!
also die conclusio:
du taperst jetzt brav in die konditorei und besorgst dir mal nervennahrung (schlage
was blätterteigmässiges zum sanften wiedereinstieg vor!!). am abend wirfst du dich an den herd
und bruzzelst dir was feines und schlürfst ein ebenso feines weindi dazu. (siehe pasta und mehr!)
(JA NICHT DEN FRISCH GERIEBENEN PARMESAN VERGESSEN!!!) und lässt es dir
gut gehen.
denn ich denk halt, dass leben ist zu kurz um gries zu gramen,
jeder soll seine erfüllung finden, unsere ist halt futtern.(und mehr)
dies tippend schieb ich das letzte stückerl pizza rein und arbeite weiter !!